Aktienkurs soll sich verdoppeln K+S sucht Ankeraktionär
14.05.2017, 13:27 Uhr
Eine Abraumhalde von K+S. Umweltschützer weisen auf Probleme insbesondere durch Abwässer aus der Kaliproduktion in.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der neue Chef des Salzkonzerns K+S hat sich viel vorgenommen. Um zu verhindern, dass sein Unternehmen erneut zum Übernahmekandidaten wird, will er dafür sorgen, dass der Aktienkurs wieder deutlich steigt. Auch auf Umweltschützer will er zugehen.
Der Düngemittel- und Salzhersteller K+S verhandelt über den Einstieg eines Großaktionärs. "Wir führen dazu Gespräche", bestätigte der neue Vorstandsvorsitzende Burkhard Lohr gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Ein Ankeraktionär bedeute eine Stabilisierung, "also Stärke für das Unternehmen", sagte Lohr. Infrage kommen nach seinen Worten insbesondere "langfristig denkende Investoren", die nicht aus der Branche stammen und bisher auch keine Kunden von K+S sind: "Deren Interessen als Aktionär kollidieren sonst schnell mit ihren anderen Motiven."
Gleichzeitig kündigte Lohr, der am Freitag als Vorstandsvorsitzender angetreten ist, eine neue Strategie für den Konzern an: "Wir werden Wachstumschancen identifizieren und ein Gesicht des Konzerns für das Jahr 2030 entwerfen", sagte der Manager, schloss aber eine größere Übernahme für die nächsten zwei bis der Jahre aus: "Zunächst müssen wir unsere Verschuldung herunterfahren."
Der neue Vorstandschef stellte den K+S-Aktionären in Aussicht, den Börsenwert in etwa zu verdoppeln. Zuletzt bewegte sich der Aktienkurs um die 22 Euro, der Manager hielt aber daran fest, dass die Aktie mehr wert sei als die 41 Euro, die vor zwei Jahren im Versuch einer feindlichen Übernahme geboten wurde: "Wir werden den Kurs nachhaltig steigern", betonte Lohr. Die Summe der Einzelteile ergebe "in jedem Fall" einen Kurs jenseits der 41 Euro, die der Konkurrent Potash 2015 zahlen wollte.
Im Streit mit Umweltschützern um die Abwässer aus den Kali-Bergwerken räumte Lohr Fehler in der Vergangenheit ein: "Vielleicht hätten wir an der ein oder anderen Stelle mehr zuhören sollen", sagte der neue K+S-Chef und kündigte für die Zukunft einen versöhnlicheren Kurs an.
Quelle: ntv.de, mbo/DJ