Wirtschaft

Hilfen für Lufthansa-Tochter Kanzler Kurz pocht auf Gegenleistungen

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Die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie treffen die Luftfahrt hart. Auch die Lufthansa drängt auf staatliche Hilfen - und mit ihr die Töchter aus Österreich und der Schweiz. Österreichs Kanzler Kurz zieht bei einem Treffen mit Lufthansa-Chef Spohr eine rote Linie.

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Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz hat staatliche Hilfen für Austrian Airlines (AUA) ohne Zugeständnisse seitens des deutschen Mutterkonzerns Lufthansa ausgeschlossen. "Eine Hilfe ohne Vorteile für den Standort Österreich, ohne eine Beteiligung an der Lufthansa, einfach nur so, die wird es nicht geben", sagte Kurz nach einem Gespräch seiner Regierung mit Lufthansa-Chef Carsten Spohr dem ORF. Die Verhandlungen hätten gerade erst begonnen.

"Wenn es ein gutes Angebot gibt, (...) werden wir natürlich einen Weg finden, hier mit der Lufthansa zu kooperieren", sagte er. "Aber die Lufthansa ist und bleibt ein deutsches Unternehmen, und da muss es für Staatshilfe auch eine Gegenleistung geben."

767 Millionen Euro Staatshilfen beantragt

An dem Gespräch in Wien nahmen neben Kurz von der ÖVP auch Vizekanzler Werner Kogler von den Grünen, Finanzminister Gernot Blümel und Staatssekretär Magnus Brunner (beide ÖVP) teil. "Der Ausbau des Drehkreuzes, die Stärkung des Standortes und der Wertschöpfung für Österreich und die Zukunft der Arbeitsplätze sind unabdingbar mit dem weiteren Verlauf der Gespräche verbunden", teilte Finanzminister Blümel nach dem Treffen schriftlich mit. Die Lufthansa müsse auch "die Zukunftsperspektiven und die künftige Rolle des österreichischen Tochterunternehmens darlegen".

Die AUA hatte am Dienstagabend in Österreich 767 Millionen Euro an Staatshilfen aus dem Corona-Hilfsfonds beantragt. Auf technischer Ebene werden nun die Gespräche der Banken mit der Corona-Finanzierungsagentur COFAG weitergeführt.

Quelle: ntv.de, bad/rts/dpa

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