Schweinehalter zuversichtlich Kaum Auswirkungen durch Maul- und Klauenseuche befürchtet
13.01.2025, 17:18 Uhr Artikel anhören
Deutsches Schweinefleisch ist eine beliebte Ware - auch im Ausland.
(Foto: picture alliance/KEYSTONE)
Die Bedeutung der Tierseuche für deutsche Schweinehalter ist nicht so dramatisch wie erwartet. Der Großteil des Schweinefleischexportes erfolgt innerhalb der EU und wird ohne große Einschränkungen weiterlaufen können. Einzig Südkorea fällt als wichtiger Absatzmarkt weg.
Aus Sicht der Schweinehalter dürften sich die Auswirkungen der Maul- und Klauenseuche (MKS) auf den deutschen Schweinemarkt in Grenzen halten. "Natürlich ist der MKS-Fall in Brandenburg keine gute Nachricht", sagte der Marktexperte der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) mit Sitz im niedersächsischen Damme, Klaus Kessing, laut einer Mitteilung.
"Gerade jetzt zu einer Zeit, in welcher am Schweinemarkt saisontypisch ohnehin ein gewisser Druck auf die Schweinepreise vorhanden ist." Allerdings dürften sich die faktischen Auswirkungen auf den Schweinefleischhandel in Grenzen halten, sagte Kessing weiter. Denn: Der überwiegende Teil des Exports von Schweinefleisch aus Deutschland erfolge innerhalb der EU und dürfe auch nach dem MKS-Fund aufgrund der Regionalisierungsvereinbarung ohne größere Einschränkungen weiterlaufen.
Südkorea zieht Konsequenzen aus deutschem Seuchenfall. Beim Export in Drittländer gab Kessing zu bedenken, dass aufgrund von Fällen der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland aus den vergangenen Jahren ohnehin ein Exportstopp in ehemals wichtige Abnehmerländer wie etwa China, Japan oder die Philippinen bestehe.
Verbot für Tiertransporte verlängert
Das Verbot für Tiertransporte in Brandenburg ist aufgrund der ungewissen Lage nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche um 48 Stunden verlängert worden. "Zur Verhinderung einer weiteren Ausbreitung der MKS ist es erforderlich, das Verbringen von empfänglichen Tieren und von diesen stammenden Produkten zeitweise zu verbieten", teilte das Landwirtschaftsministerium des Bundeslands mit.
"Die entsprechende Eilverordnung vom Freitag, die heute Nacht um 0 Uhr ausläuft, wird um 48 Stunden - bis 15. Januar - verlängert." Diese Zeit sei erforderlich, damit alle erforderlichen Untersuchungsergebnisse vorlägen, um die Seuchenlage bewerten zu können. "Bis zum jetzigen Zeitpunkt sind keine neuen Fälle zu verzeichnen", hieß es weiter.
Bundesagrarminister Cem Özdemir bezeichnete diesen Schritt als richtige Maßnahme. "Je entschlossener wir jetzt am Anfang dieser Seuche vorgehen, umso schneller können wir hoffentlich wieder zur Normalität zurückkehren", sagte der Minister nach einem Treffen mit Landwirten in Stuttgart.
Die epidemiologische Lage sei weiter höchst unklar, betonte Özdemir. "Wir haben noch keine Gewissheit, ob es sich bei dem Betrieb in Brandenburg der Wasserbüffel hatte, um einen einzelnen Betrieb handelt, oder ob es auch andere Betriebe gibt, die davon betroffen sind."
Quelle: ntv.de, raf/dpa