Wirtschaft

An die Börse - oder nicht? Knorr-Bremse will den Sommer abwarten

Die Bremse macht den Wagen schnell, heißt es: Bremsscheiben von Knorr.

Die Bremse macht den Wagen schnell, heißt es: Bremsscheiben von Knorr.

(Foto: picture alliance / Peter Kneffel)

Ist die Zeit reif für den Sprung an die Börse? Gespannt warten Analysten auf eine Entscheidung bei Knorr Bremse. Der Zulieferer will sich nach der Sommerpause festlegen. Gerüchten über eine Fusion mit Conti, Bosch oder ZF erteilt Knorr-Chef Deller eine Absage.

Der Münchner Zulieferkonzern Knorr-Bremse will nach der Sommerpause entscheiden, ob und wann er an die Börse geht. "Wir betrachten einen Börsengang nach wie vor als die bevorzugte Lösung", sagte Knorr-Chef Klaus Deller dem "Handelsblatt". Wichtigstes Ziel von Eigentümer Heinz Hermann Thiele sei es dabei, Knorr-Bremse eigenständig zu halten, betonte Deller.

Das Unternehmen ist mit einem Umsatz von 6,24 Milliarden Euro und mehr als 28.000 Mitarbeitern einer der größten Zulieferkonzerne Deutschlands. Thiele ist seit 1985 Eigentümer des Unternehmens und will gemeinsam mit seiner Familie die Mehrheit behalten. "Ein Teil dieser Eigentümerstruktur könnte durch professionelle und industrieerfahrene Investoren am Kapitalmarkt ersetzt werden", sagte Deller.

Fusionen mit anderen Zulieferkonzernen wie ZF Friedrichshafen, Continental oder Bosch erteilte der Vorstandschef eine Absage. "Die Frage stellt sich nicht und ich sehe in unserer Position gar keinen Bedarf für einen solchen Schritt", sagte Deller.

Schmales Zeitfenster an der Börse

Knorr-Bremse ist derzeit nicht der einzige Börsenkandidat, der die Chancen für eine Parkettpremiere auslotet: Neben dem Post-Ableger Streetscooter warten Anleger auch gespannt auf Entscheidungen bei Traton, der Lkw-Sparte von Volkswagen. Zuletzt hatte sich die Berliner Startup-Schmiede mit dem Online-Möbelhändler Home24 an die Börse gewagt. Die Parkettpremiere verlief trotz des aufkommenden Gegenwinds und den geopolitischen Unsicherheitsfaktoren erfolgreich, wie Händler erklärten.

Knorr-Bremse entwickelt Bremssysteme und verschiedene Bauteile für Schienen- und Nutzfahrzeuge. Das Münchner Unternehmen ist eigenen Angaben zufolge führend bei der elektronischen Bremssteuerung und bei Fahrerassistenzsystemen. Für den Schienenverkehr liefert Knorr neben Bremssystemen auch intelligente Einstiegssysteme, Klimaanlagen, Energieversorgungssysteme, Steuerungskomponenten und Scheibenwischer und Bahnsteigtüren sowie Leittechnik.

Quelle: ntv.de, mmo/AFP

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