Kunden laufen davon Kurs der First Republic Bank weiterhin auf Talfahrt
26.04.2023, 17:03 Uhr Artikel anhören
Aktuell sieht es für die First Republic Bank nicht gut aus.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Die First Republic kämpft weiterhin mit einem massiven Kursverlust. Seit Jahresbeginn liegt der Rückgang bei 93 Prozent. Grund sind davonlaufende Kunden. Doch einige US-Kreditinstitute planen bereits einen Rettungsversuch.
Die Aktien der First Republic Bank setzen ihre Talfahrt fort und brechen um weitere 20 Prozent auf ein Rekordtief ein, nachdem sie am Vortag bereits fast die Hälfte ihres Werts verloren haben. Der Grund: Aus Furcht vor einem Zusammenbruch der Bank haben Kunden bei dem US-Institut zuletzt in großem Stil Geld abgezogen. Die Einlagen brachen im ersten Quartal um 41 Prozent auf 104 Milliarden Dollar ein, teilte das Geldhaus am Montag mit.
Derweil berichten die "Financial Times" und andere Medien, dass im Hintergrund schon weitere Unterstützungsmaßnahmen für First Republic vorbereitet würden, nachdem die Bank erst im vergangenen Monat eine Geldspritze von 30 Milliarden Dollar erhalten hat. Wie CNBC meldet, erwägen Banken, der First Republic Anleihen über dem Marktwert abzukaufen und damit einen Verlust von mehreren Milliarden Dollar hinzunehmen, damit diese "flüssig" bleibt. Im Fall eines Zusammenbruchs der First Republic müssten die Banken ansonsten 30 Milliarden Dollar an die US-Einlagensicherung FDIC zahlen. Analysten bezweifeln indessen nach den schwachen Erstquartalszahlen die Überlebensfähigkeit der Regionalbank.
Seit Jahresbeginn liegt der Kursrückgang der First Republic bei 93 Prozent. Das wirkt sich auch auf die Papiere anderer Banken aus. Die PacWest Bancorp etwa verloren rund 9 Prozent, bevor das Finanzinstitut nach Börsenschluss selbst Zahlen zum ersten Quartal veröffentlichte. In einer Reaktion auf die zum Börsenschluss veröffentlichten Zahlen legte die Aktie nachbörslich wieder deutlich zu. Western Alliance Bancorp büßten 5,6 Prozent ein. Im Dow gaben die Aktien von JPMorgan um 2,2 Prozent nach und die von Goldman Sachs um 1,3 Prozent.
Auch die First Republic selbst unternimmt Schritte, um einen Zusammenbruch zu umgehen - und Kunden zu beruhigen. So kündigte das Geldhaus bereits an, die Belegschaft um ein Viertel zu kürzen und das Kreditgeschäft einzustampfen. "Wir unternehmen weiterhin Schritte zur Stärkung unseres Geschäfts", sagt Mike Roffler, Chef der First Republic, während einer Telefonkonferenz, berichtet die "Süddeutsche Zeitung".
Quelle: ntv.de, tkr/dpa