Die nächste Meme-Aktie? Kurs von Zocker-Aktie Synbiotic geht durch die Decke
17.08.2023, 11:12 Uhr Artikel anhören
Der Gesetzentwurf der Bundesregierung sieht unter anderem die Erlaubnis für den Anbau von maximal drei Pflanzen zum Eigenbedarf vor.
(Foto: Patrick Pleul/dpa)
Angefeuert durch die Teillegalisierung von Cannabis springt der Aktienkurs von Synbiotic um satte 30 Prozent nach oben. Einschätzungen von Händlern zufolge sind ernstzunehmende Anleger allerdings nicht zu finden. Sie vermuten: Der Kursschub könnte eine Konsequenz von Absprachen in sozialen Medien sein.
Die Hausse beim Cannabis-Titel Synbiotic geht ungebremst weiter. Vor dem Hintergrund der bevorstehenden Legalisierung von Cannabis springt die Aktie am Morgen in der Spitze um 30 Prozent auf 8,20 Euro.
Händler glauben, dass sich die Aktie zu einem "deutschen Meme-Stock" entwickeln könnte, denn ernstzunehmende Anleger sind in dieser Aktie nicht zu finden. Die minimale Marktkapitalisierung von 20 Millionen Euro schließe institutionelle Anleger aus, und in das Thema "Drogen" dürfe bei den meisten Fonds ohnehin nicht investiert werden. Schon am Vorabend vermutete ein Händler, der Kursschub könnte durch die Absprache von Tradern in den Sozialen Medien entstanden sein.
In Deutschland soll künftig der Anbau und der Konsum von Cannabis teilweise legalisiert werden. Das Bundeskabinett beschloss am Mittwoch einen entsprechenden Gesetzentwurf von Gesundheitsminister Karl Lauterbach. Er sprach von einer "Wende in der deutschen Drogenpolitik". "Wir wollen den Konsum begrenzen und sicherer machen. Wir wollen ihn nicht ausdehnen", betonte Lauterbach. Der Gesetzentwurf geht nun in die parlamentarische Abstimmung und ist im Bundesrat nicht zustimmungspflichtig. Er sieht unter anderem vor, dass der Besitz von 25 Gramm Cannabis zum eigenen Konsum für Erwachsene künftig straffrei sein soll.
Synbiotic versteht sich als "größte börsengelistete Unternehmensgruppe Europas im Hanf- und Cannabissektor". Das Unternehmen ist in die verschiedensten Abschnitte der Wertschöpfungskette investiert. Unternehmenschef Lars Müller plant außerdem Cannabis-Produkte aller Art in modernen Geschäften zu verkaufen. Ein entsprechendes Konzept existiert laut Informationen des "Handelsblatts" schon. Gemeinsam mit der Gastronomie-Gruppe Enchilada könnte demnach eine mindestens dreistellige Zahl von Geschäften im Eigenbetrieb und mit Franchise-Nehmern entstehen. "Das wird ein Milliardenmarkt und wir wollen von Anfang an dabei sein", zitiert die Zeitung Müller.
Quelle: ntv.de, jki