Habeck schließt Übereinkunft LNG-Schiffe sollen bis 2024 "voll ausgelastet" sein
16.08.2022, 13:56 Uhr
Eine Absichtserklärung soll die größten deutschen Energiekonzerne vom Gelingen des LNG-Terminalaufbaus überzeugen.
(Foto: dpa)
Um Deutschland künftig unabhängiger zu machen von russischem Pipeline-Gas, entstehen im Eilverfahren vier Flüssiggas-Terminals. Zwei davon sollen schon im Winter einsatzbereit sein. Nun senden Wirtschaftsminister Habeck und die beteiligten Firmen ein "Signal des Vertrauens".
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck treibt die Planungen für die ersten Flüssigerdgas-Terminals in Deutschland voran. In Wilhelmshaven und in Brunsbüttel sollen zum Jahreswechsel schwimmende LNG-Terminals in Betrieb gehen, mit einer Leitungsanbindung, um die Kapazitäten ins Netz zu bringen, wie Habeck in Berlin sagte. Er unterzeichnete eine Absichtserklärung mit Energieunternehmen, dass die LNG-Schiffe bis zum März 2024 "voll ausgelastet" Gas zur Verfügung gestellt bekommen. Dabei handelt es sich um Uniper, RWE, EnBW und die EnBW-Tochter VNG.
Habeck sagte, es gehe darum, weniger erpressbar zu sein. Russland hat die Lieferungen über die Ostseepipeline Nord Stream 1 stark gedrosselt. Bisher hat Deutschland keine eigenen Terminals zur Anlandung von Flüssigerdgas (LNG). Habeck bezeichnete die Absichtserklärung als "Signal des Vertrauens" in das Gelingen des unter Hochdruck zu entwickelnden Aufbaus einer LNG-Infrastruktur. Zugleich sei es ein Signal, dass Deutschland über die Schiffe in Brunsbüttel und Wilhelmshaven über den Winter Gas bekommen werde.
Die beiden sogenannten Floating Terminals sind im Kern Flüssiggas-Tanker, die den Brennstoff aber selbst wieder in den Gas-Zustand versetzen können. Damit wird kein kompletter Hafen, sondern in erster Linie nur eine Verbindung vom Schiff zur Pipeline an Land benötigt. Die Regierung hat insgesamt vier der Spezialschiffe gemietet. Wilhelmshaven und Brunsbüttel sollen - begünstigt durch ein beschleunigtes Plan- und Genehmigungsverfahren - bereits im Winter in Betrieb gehen.
Die Terminals im niedersächsischen Stade und Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern sind der Regierung zufolge wohl erst Ende 2023 betriebsbereit. In Lubmin an der Ostsee werde zudem bis Ende des Jahres ein fünftes Terminal durch ein privates Konsortium entstehen. Die Terminals gelten zusammen mit einer Gas-Einsparung von rund 20 Prozent sowie vollen Speichern als zentrale Faktoren dafür, dass Deutschland ohne Gas-Mangel durch den Winter kommt.
Quelle: ntv.de, jug/dpa/rts