Wirtschaft

"Weiterer wichtiger Schritt" Lloyd's versichert Getreideexporte aus der Ukraine

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Nach Angaben aus Kiew steckten wegen der russischen Seeblockade zuletzt mehr als 20 Millionen Tonnen Getreide der letztjährigen Ernte fest.

(Foto: IMAGO/Martin Wagner)

Nach Ausbleiben der ukrainischen Getreidelieferungen durch russische Blockaden kämpft der Weltmarkt mit hohen Preissteigerungen. Nun gibt Russland die Exporte wieder frei, doch Reeder verlangen Sicherheitsgarantien. Das britische Unternehmen Lloyd's springt ein.

Das britische Unternehmen Lloyd's versichert Schiffe, die Getreide aus der Ukraine exportieren. "Dies ist ein weiterer wichtiger Schritt, um sicherzustellen, dass Getreideexporte nach dem grundlegenden UN-Abkommen der vergangenen Woche die Häfen des Schwarzen Meeres verlassen können", sagte die britische Außenministerin Liz Truss.

Russland und die Ukraine hatten unter Vermittlung der Vereinten Nationen und der Türkei ein Abkommen zur Freigabe der Getreideexporte unterzeichnet. Dennoch warnten Reeder und Händler, sie könnten nicht ohne Sicherheitsgarantien durch die verminten Gewässer navigieren.

Das Versicherungsunternehmen teilte mit, mit der Exporteinrichtung hätten Schiffen, die Getreide und andere Lebensmittelprodukte aus ukrainischen Häfen transportieren, eine zuverlässige Abdeckung für ihre Reisen. Dies biete zusätzlichen Schutz zu dem vereinbarten Deal, sagte der zuständige Lloyd's-Manager Patrick Tiernan.

Weltmarktpreise gestiegen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte bei einem Besuch in der südwestukrainischen Hafenstadt Odessa am Freitag den baldigen Start der Getreideexporte per Schiff über das Schwarze Meer angekündigt.

Die Ukraine ist einer der weltgrößten Exporteure von Getreide. Nach Kriegsbeginn hatte Russland die ukrainischen Seehäfen jedoch blockiert. Zudem verminte die Ukraine ihre Küste zum Schutz vor russischen Landungseinsätzen.

Wegen ausbleibender Getreidelieferungen stiegen die Weltmarktpreise; die UN befürchten zunehmend Hungerkrisen. Nach Angaben aus Kiew steckten wegen der russischen Seeblockade zuletzt mehr als 20 Millionen Tonnen der letztjährigen Ernte fest. Moskau bestreitet die Verantwortung für den Preisanstieg bei Lebensmitteln und gibt westlichen Sanktionen gegen Russland die Schuld daran.

Quelle: ntv.de, can/dpa

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