Chaotischer Flugplan Lufthansa erhöht Zahl der Geisterflüge
08.07.2022, 08:24 Uhr
Besonders betroffen vom Flugchaos sind Flüge am Abend.
(Foto: Bernd Weißbrod/dpa/Bildarchiv)
Das Chaos an deutschen Flughäfen ist groß. Die Lufthansa will nun die Flugpläne stabilisieren und reagiert laut einem Medienbericht mit einer deutlichen Erhöhung der sogenannten Geisterflüge. Täglich sollen Dutzende Verbindungen betroffen sein.
Die Zahl der sogenannten Geisterflüge bei der Lufthansa steigt weiter. Dies berichtet der "Spiegel". Mit Geisterflügen sind Leerflüge gemeint, die nur Gepäck oder Crewmitglieder transportieren, aber keine Passagiere. In einem internen Papier der Airline heißt es dem Bericht zufolge, von diesem Freitag an bis mindestens kommenden Donnerstag sollten neue Maßnahmen greifen, um den derzeit chaotischen Flugplan zu stabilisieren. Demnach sollen in dem Zeitraum beim Drehkreuz Frankfurt am Main 105 weitere Flüge gestrichen und 364 Geisterflüge durchgeführt werden.
Dies diene der "Stabilisierung der Crews" und einer Verbesserung der Gepäcksituation. Damit wären zwischen 57 und 76 tägliche abgehende Verbindungen betroffen, je nach Wochentag und Verkehrssituation. Über eine mögliche Verlängerung der Maßnahme wolle man kommende Woche entscheiden.
Besonders betroffen sind laut dem Bericht Flüge am Abend (rund 37 Prozent) und am Nachmittag (etwa 17 Prozent). Die Geisterflüge könnten sowohl ohne Fracht und Gepäck, als auch mit Leercontainern oder nur mit Fracht stattfinden. Zudem könnte es auch Flüge geben, die nur mit sogenanntem Rush-Gepäck beladen sind – darunter versteht man Gepäck, das nicht rechtzeitig verladen werden konnte und den Passagieren hinterhergeschickt werden muss.
Tausende Gepäckstücke lagern am Frankfurter Flughafen
Nach Informationen von ntv lagern alleine am Frankfurter Flughafen mehr als 20.000 Gepäckstücke - allerdings nicht ausschließlich von Lufthansa-Kunden. Sie gehören zumeist Reisenden, denen es nach ihrem Abflug in den Urlaub hinterhergeschickt werden sollte, da es nicht mehr rechtzeitig in die entsprechenden Flieger geladen werden konnte. Es kam stellenweise zu so großen Verzögerungen, dass viele der Betroffenen bereits aus dem Urlaub zurückgekehrt sind. Auf vielen Koffern befinden sich die Urlaubsadressen - die Heimatadressen sind nur mit Mühe zu ermitteln.
Quelle: ntv.de, ghö