Wirtschaft

Konzernumbau frisst Geld Metro-Aktionäre erhalten erneut keine Dividende

Metro soll bald ein reinrassiger Großhändler sein.

Metro soll bald ein reinrassiger Großhändler sein.

(Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress)

Jahrelang schüttet Metro 70 Cent je Aktie an seine Aktionäre aus. Doch dank eines teuren Konzernumbaus und einer neuen Dividendenpolitik gucken Anleger nun schon das zweite Jahr in Folge in die Röhre. Den größten Investor weiß der Vorstand allerdings hinter sich.

Die Aktionäre des Handelkonzerns Metro werden voraussichtlich auch für das im September abgelaufene Geschäftsjahr keine Dividende erhalten. Nachdem es bereits für 2020/21 keine Ausschüttung gab, sieht es 2021/22 nicht besser aus, wie Metro-Chef Steffen Greubel im Interview mit der "Börsen-Zeitung" deutlich durchblicken ließ.

Der Grund sind die erheblichen Sonderlasten, die in den ersten neun Monaten zu einem Nettoverlust von annähernd 400 Millionen Euro geführt haben. "Diese Lasten sind der Hauptgrund dafür, dass wir nach neun Monaten ein negatives Ergebnis je Aktie hatten und damit laut unserer Dividendenpolitik nicht ausschütten würden", sagt Greubel der Zeitung.

Seine Ankeraktionäre, allen voran den tschechischen Investor Daniel Kretinsky, scheint Greubel dabei hinter sich zu wissen. Die Wachstumspläne seien mit dem Aufsichtsrat abgestimmt. "Was ich nicht möchte, ist, Tafelsilber über Maßnahmen wie Sale-And-Lease-Back oder Ähnlichem verscherbeln, um Dividende zahlen zu können", sagte Greubel.

"Das kostet zunächst einmal Geld"

Bevor der Manager im Mai 2021 an die Vorstandsspitze des Großhändlers gekommen war, hatte Metro über Jahre kontinuierlich 0,70 Euro je Aktie ausgekehrt - unabhängig vom Ergebnis. Damit ist seit vorigem Geschäftsjahr Schluss.

Greubel will den Handelskonzern zu einem reinrassigen Großhändler umbauen. Wholesale im Lebensmittelbereich bedeute, den Profikunden aus Gastronomie und Hotellerie zusätzlich zum Store auch einen Lieferservice sowie ein digitales Angebot zu unterbreiten. "Diese konsequente Ausrichtung kostet zunächst einmal Geld", wirbt der Manager um Verständnis. "Die Alternative hieße, ein halber Wholesaler und ein schlechter Hypermarktbetreiber zu sein."

Quelle: ntv.de, chr/DJ

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