Wirtschaft

ChatGPT für Cloud-Anwender Microsoft öffnet umstrittenen Chatbot für Kunden

Der Windows-Konzern hat viele Milliarden Euro in die neue Technik des Entwicklers OpenAI investiert.

Der Windows-Konzern hat viele Milliarden Euro in die neue Technik des Entwicklers OpenAI investiert.

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Die Software ChatGPT sorgt derzeit für Aufsehen, weil sie überzeugende Texte generieren kann. Microsoft macht die Künstliche Intelligenz bald für Cloud-Kunden verfügbar und gibt sich bewusst verantwortungsvoll. Denn die Vorbehalte sind groß.

Microsoft will zu einer größeren Verbreitung der Software ChatGPT beitragen, deren Texte wie von einem Menschen geschrieben wirken. ChatGPT werde "bald" für Kunden eines Cloud-Dienstes von Microsoft verfügbar sein, teilte der Software-Riese mit. Damit werden sie die Technologie in ihren eigenen Anwendungen einsetzen können. Der Chatbot des Entwicklers OpenAI sorgt derzeit für viel Aufsehen - und auch Bedenken.

Die Software wurde mit gewaltigen Mengen von Informationen trainiert und kann dadurch überzeugend von Menschen geschriebene Texte imitieren. Eine Erwartung ist, dass sie etwa das Verfassen von Standard-Texten übernehmen und dadurch Zeit einsparen könnte.

Sorge löst aus, dass damit zum Beispiel auch Hausarbeiten, Essays und Texte mit beliebigen Falschinformationen sekundenschnell generiert werden können. Kritiker geben auch zu bedenken, dass die Software Vorurteile und Fehler verbreiten könnte, die sich aus ihrer Datenbasis ergeben.

Microsoft betonte in dem Blogeintrag, man gehe verantwortungsvoll an Innovationen bei künstlicher Intelligenz heran. Es seien "Leitplanken" eingebaut worden. So müssten Entwickler die Nutzungspläne beschreiben, bevor sie Zugang bekämen. Auch gebe es Inhaltsfilter.

Vom eigenständigem Lernen noch weit entfernt

ChatGPT ist ein Sprachverarbeitungssystem, das auf einem mathematischen Modell basiert. Die eingesetzten Algorithmen simulieren Intelligenz im Prinzip nur. Von eigenständigem Lernen oder gar einem Bewusstsein ist ChatGPT noch weit entfernt.

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Microsoft war ein früher OpenAI-Investor und steuerte 2019 eine Geldspritze von einer Milliarde US-Dollar bei. Danach habe der Windows-Konzern noch weitere zwei Milliarden US-Dollar zugeschossen, berichteten zuletzt unter anderem die Silicon-Valley-Website "The Information" und die "New York Times". Damit habe OpenAI unter anderem die nötige Recheninfrastruktur bezahlt. Jetzt sei ein zehn Milliarden US-Dollar schwerer Deal im Gespräch, mit dem sich Microsoft rund ein Drittel an OpenAI sichern könne, berichtete die Website Semafor.

Microsoft bot ausgewählten Kunden bereits seit 2021 Dienste von OpenAI über das Netz an. Jetzt sollen sie vor allem für Cloud-Kunden verfügbar sein, wie es in dem Blogeintrag hieß.

Quelle: ntv.de, rog/dpa

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