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Handel, Medien, Fußball Milliardär Kretinsky vergrößert sein Imperium

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Kretinsky (r) ist auch zufriedener Eigentümer des tschechischen Spitzen-Fußballclubs Sparta Praha.

Kretinsky (r) ist auch zufriedener Eigentümer des tschechischen Spitzen-Fußballclubs Sparta Praha.

(Foto: picture alliance / dpa)

Mit zunächst 20 und später 50 Prozent will sich Daniel Kretinsky an Thyssenkrupp beteiligen. Der tschechische Energie-Milliardär baut sein Reich damit weiter aus. Seine Investments reichen von Kraftwerken über Supermärkte und die Post bis hin zu Fußballklubs.

Der tschechische Milliardär Daniel Kretinsky steigt über seine Gesellschaft EPGC bei der Stahlsparte des Industriekonzerns Thyssenkrupp ein. Zunächst beteiligt er sich mit 20 Prozent, Ziel sei aber "die Bildung eines gleichberechtigten 50/50-Joint Ventures", erklärte er bei der gemeinsamen Pressekonferenz.

Längst ist der 1975 in Brünn geborene Jurist und Investor auch auf dem deutschen Finanzmarkt kein Unbekannter mehr. Eine Übersicht über Kretinskys Firmenimperium, welches ihm laut "Forbes" ein Vermögen von 9,7 Milliarden US-Dollar einbrachte:

Energiesektor

Zu 50 Prozent ist Kretinsky an der EP Holding-Gruppe (EPH) beteiligt. Das tschechische Energieversorgungsunternehmen besteht aus mehr als 70 Firmen aus dem Energiesektor. Eigenen Angaben zufolge kontrollierte die EPH im vergangenen Jahr Kraftwerke mit einer Kapazität von 14 Gigawatt, welche dem Unternehmen einen Umsatz von insgesamt 24,2 Milliarden Euro und einen Nettogewinn von 4,7 Milliarden Euro bescherten.

Die Gesellschaft hält eine Mehrheit oder große Anteile an Geschäften mit Braunkohle, Gas, erneuerbarer Energie und Atomkraftwerken unter anderem in Tschechien, Großbritannien, Italien und der Slowakei. In der Slowakei gehören auch der Gaspipeline-Betreiber EUSTREAM und Gasspeicher dazu. In Deutschland zählen Beteiligungen an den ostdeutschen Braunkohleverstromern Mibrag und LEAG zu Kretinskys Imperium.

Handel

Hierzulande hält Kretinsky über seine EPGC-Holding zudem 49,99 Prozent der Stimmrechte an dem Lebensmittelgroßhändler Metro. Aber auch in Frankreich hatte er sich zuletzt, mit einem unter seiner Führung agierenden Konsortium, die Stimmrechte der Supermarktkette Casino gesichert. In Frankreich ist er über seinen Investment-Arm VESA Equity zudem zu 30 Prozent am Elektronikhändler Fnac Darty beteiligt. Hinzu kommen Beteiligungen an dem US-Sportartikelkonzern Foot Locker und rund zehn Prozent an der britischen Supermarktkette Sainsbury's.

Medien

Die International Media Invest (IMI), eine Tochter von Kretinskys Czech Media Invest (CMI), hat im vergangenen Jahr aber auch die französische Verlagsgruppe Editis übernommen. CMI ist in Tschechien unter anderem an mehreren Tageszeitungen beteiligt, in Frankreich an diversen Titeln wie "Elle" und "Marianne". Sein Investmentarm VESA hält nach eigenen Angaben auch über fünf Prozent an dem Fernsehsender TF1.

Logistik

Neben Unternehmen in der Energie-, Handels- und Medien-Branche baut der Milliardär auch sein Imperium im Verteilungssektor aus. Zuletzt griff er nach der Mutter-Gesellschaft der britischen Royal Mail, der International Distributions Services (IDS). Dort ist Kretinsky über seine Vesa Equity Investment Firma bereits mit einem Anteil von 27 Prozent beteiligt. Zuletzt wollte der Milliardär die Gesellschaft allerdings komplett schlucken. Diese wies seine Angebote jedoch ab.

Zu IDS gehört neben der mit den Folgen sinkender Briefmengen kämpfenden Royal Mail der Paket-Dienst und DHL-Konkurrent GLS. Außerhalb Großbritanniens ist Kretinsky zudem an der niederländischen PostNL mit 30 Prozent und am französischen Briefdienstleister Quadient beteiligt.

Fußball

Nicht zuletzt investiert Kretinsky aber auch in den Profifußball. In Tschechien ist er etwa Eigentümer des Spitzenclubs Sparta Prag. Aber auch in England beteiligt er sich mit 27 Prozent an dem Londoner Premier-League Verein West Ham United.

Quelle: ntv.de, gri/rts

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