Wirtschaft

Quartalsbericht vor Übernahme Milliarden abgezogen - Kunden räumen Konten bei Credit Suisse

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Wird von der UBS übernommen: die Credit Suisse.

Wird von der UBS übernommen: die Credit Suisse.

(Foto: REUTERS)

Der krisengeschüttelten Credit Suisse kehren Kunden derzeit reihenweise den Rücken. Für die Schweizer Großbank bedeutet das Vermögensabflüsse in Milliardenhöhe. Trotz Gewinns im ersten Quartal sehen die Prognosen nicht gerade rosig aus.

Kundinnen und Kunden der Schweizer Großbank Credit Suisse haben in den Monaten vor der Übernahme durch die Konkurrentin UBS ihre Konten geräumt. In den ersten drei Monaten des Jahres - vor allem in der zweiten Märzhälfte - wurden 61,2 Milliarden Schweizer Franken (62,5 Milliarden Euro) abgezogen, wie die Credit Suisse mitteilte. Eine Trendumkehr werde derzeit nicht beobachtet, teilte Credit Suisse mit.

Die Bank legte zudem ihren wohl letzten Quartalsbericht vor. Die Übernahme der Credit Suisse durch die Schweizer Großbank UBS auf Drängen der Schweizer Regierung war am 19. März angekündigt worden. Die Bank war schon vorher zwei Jahre lang von Skandalen erschüttert. Unter anderem soll sie Geldwäsche ermöglicht und bei der Abwicklung von Geschäften Krimineller und umstrittener oder korrupter Politiker und Beamter geholfen haben. Es folgten massive Verluste, schwindendes Vertrauen von Kunden und Anlegern und schließlich Finanzierungsprobleme.

Als die Pleite der Silicon Valley Bank in den USA den gesamten Banksektor in Unruhe versetzte und der größte Aktionär kein weiteres Kapital mehr investieren wollte, war die Credit Suisse trotz einer Finanzspritze der Schweizer Zentralbank nicht mehr zu halten.

Die Bilanz der einst zweitgrößten Bank der Schweiz für das erste Quartal war mit Spannung erwartet worden - sie gibt auch Aufschluss darüber, wie schwierig die Übernahme für die UBS werden kann. Demnach weist die Credit Suisse für die ersten drei Monate des Jahres einen Vorsteuergewinn von 13,8 Milliarden Schweizer Franken aus. Grund sind aber vor allem 15 Milliarden Franken, die Anlegerinnen und Anleger vor der Übernahme auf Anordnung der Schweizer Finanzaufsicht komplett abschreiben mussten. Sie hatten hochriskante sogenannte AT1-Bonds gehalten, die als Teil der Rettungsaktion für die Credit Suisse in Eigenkapital umgewandelt wurden. Im Gesamtjahr 2023 rechnet die Bank daher mit einem erheblichen Vorsteuerverlust.

Quelle: ntv.de, mba/AFP

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