Wirtschaft

Nach mehr als 20 JahrenMoody's stuft Italiens Kreditwürdigkeit hoch

22.11.2025, 07:30 Uhr
Italien-Frontansicht-des-Palazzo-Montecitorios-in-Rom-der-Abgeordnetenkammer-des-italienischen-Parlaments-Aufnahmedatum-03-Juli-2021
Es wird erwartet, dass Italiens hohe Staatsverschuldung bald abnimmt. (Foto: picture alliance / Daniel Kalker)

Die Ratingagentur Moody's hält Italien für politisch so stabil, dass sie das Land zum ersten Mal seit Anfang des Jahrtausends wieder für kreditwürdiger hält. Beim Ausblick für die Bonität hapert es allerdings noch.

Die Ratingagentur Moody's hat die Kreditwürdigkeit Italiens erstmals seit 23 Jahren heraufgestuft. Die Bonität des Landes werde nun mit "Baa2" statt "Baa3" bewertet, teilte die Agentur mit. Zur Begründung verwies Moody's auf die anhaltende politische Stabilität. Italien mache zudem gute Fortschritte bei der Umsetzung des nationalen Aufbau- und Resilienzplans. Wirtschaftsminister Giancarlo Giorgetti zeigte sich erfreut. "Dies ist eine weitere Bestätigung für das wiedergewonnene Vertrauen in diese Regierung und damit in Italien", erklärte er.

Die Regierung in Rom erwartet, dass das Haushaltsdefizit in diesem Jahr vorzeitig unter die Marke von drei Prozent der Wirtschaftsleistung sinken wird. Damit könnte Italien bis Mitte 2026 das EU-Verfahren wegen eines übermäßigen Defizits verlassen. "Wir gehen davon aus, dass Italiens hohe Staatsverschuldung ab 2027 allmählich zurückgehen wird", so Moody's weiter.

Die Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat in den vergangenen zwei Jahren eine Politik der Haushaltsdisziplin und Defizitreduzierung verfolgt. Im vergangenen Jahr verzeichnete das hoch verschuldete Land ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 0,7 Prozent. Der Haushalt hatte im vergangenen Jahr ein Defizit von 3,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts - weniger als halb so viel wie 2023. Damals waren es 7,2 Prozent.

Den Ausblick für die Bonität änderte Moody's jedoch auf "stabil" von zuvor "positiv". Dies spiegele die Balance zwischen den Stärken und den fortbestehenden Herausforderungen wie der alternden Bevölkerung wider. Die letzte Heraufstufung durch Moody's erfolgte im Mai 2002. Seit einer Herabstufung im Oktober 2018 hatte sich die Bewertung nicht mehr geändert. In diesem September hatte bereits die Ratingagentur Fitch Italiens Kreditwürdigkeit hochgestuft.

Quelle: ntv.de, chl/rts/AFP

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