Wirtschaft

"Weil ich ein Alien bin" Musk plaudert über seine Projekte - und kifft

Tesla-Chef Elon Musk gibt ein 
ungewöhnliches Interview.

Tesla-Chef Elon Musk gibt ein ungewöhnliches Interview.

(Foto: screenshot youtube)

Schlafmangel, Stress mit der US-Börsenaufsicht und Ärger mit einem Höhlentaucher: Das Leben von Elon Musk ist derzeit turbulent. Die Aktionäre des E-Autobauers Tesla beunruhigt das. Nun legt der US-Unternehmer mit einem skurrilen Auftritt nach.

Auch nach seiner doppelten Rückwärtsrolle auf dem Börsenparkett bleibt Elon Musk im Gespräch. Erst hielt er die Finanzwelt fast drei Wochen lang mit seinen Privatisierungsplänen des Elektroautobauers Tesla in Atem, dann blies er das Projekt wieder ab. Der Unmut über dieses Hickhack ist immer noch groß. Und nun tritt Musk erneut öffentlich in Erscheinung. Doch dieser jüngste Auftritt dürfte einen Großteil der aufgebrachten Tesla-Aktionäre kaum milde stimmen.

Tesla Motors (USD)
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Was ist passiert? Musk, der in der jüngeren Vergangenheit enormen Druck sowie Zeit- und Schlafmangel öffentlich beklagte, stattet dem US-Komiker Joe Rogan am Donnerstag einen Besuch ab. Der wohnt wie Musk in Los Angeles und betreibt den sehr erfolgreichen Podcast "The Joe Rogan Experience". Die beiden plaudern mehr als zweieinhalb Stunden über Erfindergeist, Elektroautos und Musks Chefposten bei Tesla und Co. - live und vor laufender Kamera. Zwischendurch schwang Musk einen Flammenwerfer und zog ein Samurai-Schwert.

Mal ist das Gespräch locker, mal nachdenklich. So räumt Musk zum Beispiel ein, dass das Amt als Tesla-Boss seine "schwerste Aufgabe" seiner vielen Jobs sei. Musk betont jedoch, dass er trotz der unruhigen Zeiten von Produktionsrückständen und Börsenturbulenzen weiter zu einhundert Prozent vom Projekt Tesla überzeugt ist. "Ein Tesla ist das spaßigste Ding, das man sich kaufen kann", sagt er. Apropos Spaß: Mit Blick auf seinen Wikipedia-Eintrag, in dem er als "Geschäftsmagnat" bezeichnet wird, erklärt Musk, dass er diese Bezeichnung gerne in "Geschäftsmagnet" geändert hätte.

Auf Musk scheint dieser Begriff tatsächlich zuzutreffen. Neben Tesla leitet er unter anderem das Raumfahrtunternehmen SpaceX. Auch in der irdischen Luftfahrt möchte er offenbar Akzente setzen. So erklärt er während des Gesprächs, dass er Pläne für ein senkrecht startendes (VTOL) Überschall-Elektroflugzeug habe. Allerdings habe dieses Projekt keine Priorität. "Elektroautos sind wichtig, Sonnenenergie ist wichtig, stationäre Energiespeicherung ist wichtig", sagt er. "Diese Dinge sind viel wichtiger als die Herstellung von Elektro-Überschall-VTOL."

Whiskey und Marihuana

Während des Gesprächs schlürfen Musk und Rogan Whiskey. "Alkohol ist eine Droge", betont Musk. Sein Gastgeber nutzt die entspannte Atmosphäre, um weitere Einsichten in das Innenleben seines Besuchers zu erhalten. "Wenn ich sehe, wie Sie diese ganzen Sachen machen, frage ich mich: Woher hat dieser Motherfucker all die Zeit, all die Energie und all diese Ideen?" Musks simple Antwort: "Weil ich ein Alien bin." Doch Musks Lockerheit wirkt in weiten Teilen des Interviews aufgesetzt. Der Multimilliardär wirkt teilweise abgehetzt, Ruhe scheint ihm tatsächlich zu fehlen.

Ganz im Gegensatz zu Rogan. Der verblüfft Musk, als er einen Joint hervorholt und anzündet. "Ist das ein Joint? Oder ist es eine Zigarre?", fragt Musk ungläubig. Nachdem er erfährt, dass es sich um eine Zigarette mit Marihuana handelt, schaut er erstaunt. Auf die Frage, ob er schon einmal gekifft habe, sagt Musk. "Ja, ich glaube, ich habe es einmal versucht." Rogans Bemerkung, dass Musk "wahrscheinlich wegen der Aktionäre" nicht kiffen könne, erwidert Musk: "Es ist legal, oder?" Daraufhin nimmt er einen kräftigen Zug - und belässt es dabei. Im US-Bundesstaat Kalifornien ist der Konsum von Marihuana gesetzlich erlaubt.

Auch wenn Musk anschließend betont, dass er Kiffen "nicht gut für die Produktivität" findet, hat sein Auftritt bei Rogan das Potenzial für weiteren Ärger. Zu den Enthüllungen über seine gesundheitlichen Probleme, Stress mit der US-Börsenaufsicht sowie der Fehde mit einem Rettungstaucher des Höhlendramas in Thailand kommt nun ein weiterer Punkt, der am Image des Erfinders kratzen könnte. Ob ihm die Tesla-Aktionäre sein Podcast-Interview tatsächlich übel nehmen, wird ab heute Nachmittag an der US-Börse zu beobachten sein.

Quelle: ntv.de, cri

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