Wirtschaft

Nähe zu Trump als Strategie Musk zielt auf "so viel Macht und Geld wie möglich"

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Der US-Elektroautobauer erwirtschaftete von Juli bis September ein Plus von 2,18 Milliarden Dollar.

Der US-Elektroautobauer erwirtschaftete von Juli bis September ein Plus von 2,18 Milliarden Dollar.

(Foto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa)

Tesla verzeichnet im dritten Quartal einen überraschenden Anstieg des Nettogewinns. Autoanalyst Jürgen Pieper sieht darin allerdings keinen allgemeinen Aufschwung für Elektroautos. Zudem bergen die politischen Ambitionen von Elon Musk Risiken.

Tesla hat dank gesenkter Produktionskosten den Gewinn im dritten Quartal deutlich gesteigert: "Die Ergebnisse sind besser als das, was man erwartet hat, und auch besser als im Vorjahr", sagt Autoanalyst Jürgen Pieper im Gespräch mit ntv. Eine Erholung des Marktes für Elektroautos allgemein sieht er darin allerdings noch nicht. Zurzeit sei die Nachfrage nach Autos generell einfach nicht so stark - und nach Elektroautos schon gar nicht, zumindest in Deutschland.

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Darauf angesprochen, welche Strategie der Tesla-Chef Elon Musk mit seinen politischen Äußerungen und der Unterstützung für Donald Trump verfolgt, entgegnet Pieper: "Macht, Macht, Macht. So viel Macht wie möglich. So viel Geld, wie man verdienen kann." Die Nähe zu einem möglichen US-Präsidenten Donald Trump, etwa als Wirtschaftsberater, würde ihn "sehr nah an eine sehr große Macht bringen". Dabei ist Trump nicht gerade als Unterstützer der Elektromobilität bekannt. Ungeachtet dieser krassen Widersprüche tun sich laut Pieper mit Trump und Musk zwei sehr große Egos zusammen, um noch mächtiger zu werden, als sie es ohnehin schon sind.

Die politischen Äußerungen von Musk können durchaus Auswirkungen auf das Kundenverhalten haben. "Die Kunden von Tesla sind ganz anderer Natur, als es ein Donald Trump ist", sagt Pieper. Der Präsidentschaftskandidat vertrete in Wirtschaftsfragen eher ein Zurück oder wolle den Status quo halten. "Dieser Widerspruch wird irgendwann auch im Kundengeschäft ankommen", ist sich Pieper sicher.

An der Börse ist davon noch nichts zu merken. Der Kurs der Tesla-Aktie sprang im nachbörslichen Handel um fast zwölf Prozent nach oben. Piepers Einschätzung zufolge ist der ganz große Zauber bei Tesla trotzdem weg, die Aktie habe sich eher zurückentwickelt in den vergangenen zwölf Monaten. Die Rally der Märkte habe Tesla nicht mehr mitgemacht. "Aber Tesla ist natürlich immer noch exorbitant teuer verglichen mit normalen europäischen Industrieunternehmen." Mercedes sei nicht mal ein Zehntel so viel wert wie Tesla. "Die europäischen Hersteller zusammen sind lange nicht das wert, was Tesla alleine wert ist. Das ist weiterhin ein krasses Missverhältnis."

Der US-Elektroautobauer erwirtschaftete von Juli bis September ein Plus von 2,18 Milliarden Dollar (rund zwei Milliarden Euro), das waren 17 Prozent mehr als im Vorjahresquartal, wie Tesla mitteilte. Der Umsatz stieg um acht Prozent auf 25,2 Milliarden Dollar. In den ersten beiden Quartalen war der Gewinn noch zurückgegangen - Tesla senkte die Preise und strich Stellen. Im dritten Quartal seien außerdem die Material- und Frachtkosten zurückgegangen, erklärte das Unternehmen.

Quelle: ntv.de, jki

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