Wirtschaft

Kampfansage an Taxizentralen MyTaxi und Hailo wollen fusionieren

Mit dem Londoner Taxi-App-Anbieter Hailo wappne man sich auch gegen den wachsenden Wettbewerb unter den Fahrdiensten in Europa, sagt ein Mytaxi-Sprecher.

Mit dem Londoner Taxi-App-Anbieter Hailo wappne man sich auch gegen den wachsenden Wettbewerb unter den Fahrdiensten in Europa, sagt ein Mytaxi-Sprecher.

(Foto: dpa)

Der mobile Taxivermittler MyTaxi wächst rasant: Nach einem Zusammenschluss mit dem britischen App-Anbieter Hailo könnte das Unternehmen künftig 100.000 Taxifahrer in ganz Europa an Kunden vermitteln. Der Deutsche Taxiverband reagiert besorgt.

Auf dem Markt für Taxi-Apps kündigt sich eine Großfusion an: Die Anbieter MyTaxi aus Deutschland und Hailo aus Großbritannien wollen sich zusammenschließen. Dadurch entsteht das europaweit größte Unternehmen für die Taxivermittlungen per App, teilten beide Seiten mit. Demnach sind bei MyTaxi und Hailo insgesamt 100.000 Taxifahrer in mehr als 50 Städten quer durch Europa registriert.

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Nach der Fusion soll das Unternehmen den Angaben zufolge MyTaxi heißen; die Marke Hailo verschwindet bis Mitte 2017. Der bisherige Hailo-Chef Andrew Pinnington übernimmt die Führung der neuen Firma, die wie bisher MyTaxi ihren Sitz in Hamburg haben soll. Der Zusammenschluss muss noch von den europäischen Kartellbehörden genehmigt werden, wie die Unternehmen mitteilten. Eine Entscheidung werde in den kommenden Wochen erwartet.

Der Deutsche Taxi- und Mietwagenverband (BZP) erklärte, er beobachte die Fusion "mit Sorge". App-Anbietern wie MyTaxi und Hailo gehe es "weder um zusätzliche Angebote für Fahrgäste noch um neue Kunden für das Taxigewerbe", monierte Verbandspräsident Michael Müller. Stattdessen würden "bestehende Kundenkontakte abgeworben". Das Geschäft der Taxizentralen werde "mit Millionenaufwand angegriffen". Am Ende werde der Verbraucher die Zeche zahlen, warnte Müller.

MyTaxi gehört seit Herbst 2014 zum Daimler-Konzern. Der Zusammenschluss mit Hailo sei "ein weiterer strategischer Schritt, um uns als führendes Unternehmen für Mobilitätslösungen und -plattformen zu positionieren", erklärte der Vorstandschef der Daimler-Finanzsparte, Klaus Entenmann. In den vergangenen Jahren habe Daimler fast 500 Millionen Euro in den Aufbau solcher Plattformen und Dienste investiert.

Quelle: ntv.de, jug/AFP

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