Brief an Kunden Nexperia kann noch keine Entwarnung geben
04.11.2025, 18:04 Uhr Artikel anhören
Nexperia ist der weltgrößte Anbieter einfacher Halbleiter wie Dioden oder Transistoren.
(Foto: REUTERS)
Der Chiphersteller Nexperia wendet sich in einem Brief an seine Kunden. Darin teilt das niederländische Unternehmen mit, bislang sei nicht klar, wann die Belieferung mit Halbleitern wieder aufgenommen werden könne. Daran ändert auch ein Handelsabkommen mit China nichts.
Der niederländische Halbleiterhersteller Nexperia warnt seine Kunden vor einem anhaltenden Lieferstopp mit Chips aus seinem Werk in China. Das Unternehmen könne nicht sagen, wann die Belieferung mit Halbleitern aus Dongguan wieder aufgenommen werden könne, heißt es in einem Brief an die Kunden mit Datum 3. November.
Unter Bezug auf die jüngste Erklärung des US-Präsidialamtes zu einem Handelsabkommen mit China hieß es, Nexperia prüfe gerade das Ausmaß und die Auswirkungen auf die Nexperia-Anlagen und Geschäftspartner in China und werde seine Kunden so bald wie möglich informieren. "Im Moment ist aber klar, dass die Situation in Dongguan unverändert ist und Nexperia davon abhält, seine Lieferverpflichtungen mit den Kunden zu erfüllen." Nexperia war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Vergangene Woche hatte das US-Präsidialamt nach Gesprächen zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping erklärt, die Regierung in Peking werde angemessene Maßnahmen ergreifen, um die Wiederaufnahme der Chipversorgung sicherzustellen.
Die niederländische Regierung hatte im vergangenen Monat die Kontrolle über den Chiphersteller übernommen und dies mit der Sorge vor einem Technologietransfer an die chinesische Muttergesellschaft Wingtech begründet.
Nexperia ist der weltgrößte Anbieter einfacher Halbleiter wie Dioden oder Transistoren. Sie sind relativ günstig in der Herstellung und werden unter anderem in elektronischen Steuergeräten von Fahrzeugen verbaut. Darüber hinaus werden sie auch für grundlegende Funktionen in vielen anderen elektronischen Geräten, wie etwa Kühlschränken verwendet.
Der Streit um die Kontrolle über Nexperia führte zu Engpässen und alarmierte Autohersteller weltweit. Nexperia produziert zwar den größten Teil seiner Chips in China. Ungefähr 70 Prozent werden aber in einem Werk in China weiterverarbeitet.
Quelle: ntv.de, jki/rts