Wirtschaft

Käse oft ungünstig bewertet Nutri-Score erbost die Roquefort-Lobby

Käse kommt mitunter schlecht weg beim Nutri-Score - was wiederum einige Hersteller kritisieren.

Käse kommt mitunter schlecht weg beim Nutri-Score - was wiederum einige Hersteller kritisieren.

(Foto: imago/Panthermedia)

Grün bedeutet gesund, rot eher ungesund - so das Prinzip des Nutri-Score. Doch bei französischen Käseherstellern kommt das gar nicht gut an, vor allem wenn das eigene Produkt ungünstig bewertet wird. Die Roquefort-Lobby jedenfalls geht auf die Barrikaden.

Die Roquefort-Lobby in Frankreich wehrt sich entschieden gegen eine negative Einstufung des traditionellen Blauschimmelkäses durch die Nährwertampel Nutri-Score. Der Roquefort-Verband sprach von einer Bestrafung und forderte eine Ausnahme für den bekannten Käse aus Schafsmilch, der im Aveyron in Südfrankreich hergestellt wird.

Der Nutri-Score ist eine fünfstufige farbige Skala von A (grün) bis E (rot) und ordnet die Produkte je nach der Zusammensetzung ihrer Nährstoffe in günstig und ungünstig für eine ausgewogene Ernährung ein. 90 Prozent der Käsesorten erhalten ein D oder E als Einstufung.

"Es ist paradox", sagte der Generalsekretär des Verbands, Sébastien Vignette. Verarbeitete Industrieprodukte mit Konservierungsstoffen könnten durchaus mit A oder B bewertet werden, "aber unsere natürlichen regionalen Produkte werden stigmatisiert".

Der Verband verwies auf die Bedeutung kulinarischer geschützter Erzeugnisse und bezeichnete den Nutri-Score als "grob vereinfachend". In Frankreich werden jährlich 7000 Tonnen Roquefort hergestellt - ein Viertel davon wird exportiert. Auch andere Käsehersteller wehren sich gegen die für sie ungünstige Eingruppierung des Nutri-Scores.

Auch in Deutschland verwenden einige Lebensmittelhersteller den Nutri-Score für ihre Produkte, die Kennzeichnung ist freiwillig, ebenso in Frankreich. Indes gibt es Überlegungen der französischen Regierung, die Nährwertampel verpflichtend einzuführen. Das fordern auch einige Verbraucherschutzverbände.

Quelle: ntv.de, mli/AFP

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