Millionen tragen seine Brillen Optikerkönig Günther Fielmann ist tot
05.01.2024, 08:21 Uhr
Er war der Gründer der gleichnamigen Optikerkette: Günther Fielmann. Nun ist er im Alter von 84 Jahren gestorben. Sein Unternehmen würdigt ihn als Visionär mit strategischem Weitblick. Dabei war Fielmann weit mehr als ein Optiker.
Der Unternehmer Günther Fielmann ist tot. Der Gründer der gleichnamigen Optiker-Kette starb am Mittwoch im Alter von 84 Jahren in seinem Wohnort Lütjensee in Schleswig-Holstein, wie die Fielmann-Gruppe mitteilte. Er sei im Kreise seiner Familie friedlich eingeschlafen.
"Die Gedanken unserer mehr als 23.000 Mitarbeitenden in Europa, Asien und den USA sind in diesen Tagen bei den Angehörigen von Günther Fielmann. Seiner Familie, seinen Freunden und Wegbegleitern gilt unsere aufrichtige Anteilnahme und unser tiefes Mitgefühl. Uns allen wird Günther Fielmann mit seiner kundenorientierten Philosophie, seiner Schaffenskraft und seinem visionären Geist als Pionier der Augenoptik in Erinnerung bleiben", hieß es weiter.
Fielmann hat das Geschäft mit den Brillen in Deutschland verändert. Inzwischen findet sich in nahezu jeder Fußgängerzone eine Filiale seiner Optiker-Kette. Insgesamt 977 Niederlassungen im In- und Ausland und 27 Millionen Kunden zählte die Fielmann AG Ende März 2023. Der Jahresumsatz lag 2022 bei fast 1,8 Milliarden Euro.

Günther Fielmann posiert 1994 am ersten Tag der amtlichen Notierung seiner Aktie in der Hamburger Börse.
(Foto: picture-alliance / dpa)
Günther Fielmann arbeitete 47 Jahre für sein Unternehmen. 1994 ging die Fielmann AG an die Börse. Erst 2019, kurz nach seinem 80. Geburtstag, übergab er den alleinigen Vorstandsvorsitz an seinen Sohn Marc, der über acht Jahre schrittweise immer mehr Verantwortung übertragen bekommen hatte. Gut 72 Prozent der Aktien liegen weiterhin bei der Familie, 2012 überführte Günther Fielmann die Mehrheit an der Fielmann AG an eine Familienstiftung. In Mitteleuropa sieht sich Fielmann als Marktführer, weltweit als Nummer drei der augenoptischen Industrie.
Ein Baum für jeden Mitarbeiter
Neben seinen unternehmerischen Erfolgen engagierte sich Fielmann als Öko-Landwirt. Auch das Schloss Plön hat Fielmann gekauft und renoviert; dort werden Augenoptiker für die gesamte Branche ausgebildet.
Fielmann spendete viel für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Ökologie und Naturschutz. Er beteiligte seine Mitarbeiter über Aktien am Unternehmen und pflanzte für jeden von ihnen jedes Jahr einen Baum.
Der Aufsichtsratsvorsitzende der Fielmann Group, Mark Binz, würdigte den Verstorbenen als "Jahrhundert-Unternehmer und Visionär. Mit strategischem Weitblick, einem klaren Fokus auf die Wünsche der Kunden und einem vorbildlichen Engagement für das Gemeinwohl hat er die deutsche Wirtschaft weit über die Grenzen der Augenoptik und Hörakustik hinaus geprägt."
Quelle: ntv.de, ghö/dpa