Noch immer großer Unterschied Osten holt leicht bei Gehaltslücke auf
01.08.2020, 15:59 Uhr
Schön und lebenswert ist es vielerorts zwischen Schwerin und Dresden - zum Beispiel wie hier in auf dem Markt in Zittau (Landkreis Görlitz).
(Foto: imago images / Torsten Becker)
Die Menschen im Osten Deutschlands verdienen immer noch klar weniger als die im Westen. Neue Erhebungen zeigen nun, wie groß die Lücke ist. Immerhin holt der Osten auf.
Die Gehaltsunterschiede zwischen Arbeitnehmern in Ost- und Westdeutschland sind auch 30 Jahre nach der Wiedervereinigung immer noch groß. Wie RND.de berichtet, verdienten Vollzeitbeschäftigte mit Sozialversicherungspflicht in den alten Bundesländern im Jahr 2019 im Mittel 699 Euro mehr als in den neuen Bundesländern. Quelle dafür ist eine Regierungsantwort auf eine AfD-Anfrage.
Lag der mittlere monatliche Bruttolohn im Westen bei 3526 Euro im Monat, waren es im Osten nur 2827 Euro, wie dem Bericht zufolge aus der Regierungsantwort weiter hervorgeht. Das entspricht einem Lohnunterschied von rund einem Fünftel.
Ein Vergleich mit den Zahlen von 2018 zeigt demnach, dass der Entgeltunterschied zwischen Ost und West im vergangenen Jahr leicht zurückgegangen ist. Das mittlere Entgelt stieg dem Bericht zufolge in den neuen Bundesländern um 120 Euro monatlich, die alten Länder verzeichneten ein Plus von 92 Euro.
Besonders großer Unterschied zwischen Hamburg und MV
Bundesweit lag demnach das mittlere Bruttoarbeitsentgelt der Vollzeitbeschäftigten mit Sozialversicherungspflicht im vergangenen Jahr bei 3401 Euro im Monat, was einem Anstieg von 2,9 Prozent oder 97 Euro im Vergleich zum Jahr 2018 (3304 Euro) entspricht.
Der größte Entgeltunterschied zwischen den Bundesländern besteht zwischen Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern, heißt es weiter. Lag das mittlere Entgelt in Hamburg im vergangenen Jahr bei 3820 Euro brutto im Monat, waren es demnach in Mecklenburg-Vorpommern nur 2608 Euro.
Die Bundesregierung berief sich in ihrer Antwort auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. Das mittlere Einkommen, der Median, ist ein statistischer Wert, der robuster gegenüber Ausreißern ist als der klassische Durchschnittswert. Das Medianentgelt bezeichnet jenes Einkommen, bei dem es genauso viele Menschen mit einem höheren wie mit einem niedrigeren Lohn gibt.
Quelle: ntv.de, vpe/AFP