Nachfrage wohl überschätzt Peloton-Chef muss Posten räumen
08.02.2022, 13:16 Uhr
Im November musste die New Yorker Firma ihre Umsatzprognose für das bis Mitte 2022 laufende Geschäftsjahr zusammenstreichen - um bis zu einer Milliarde Dollar.
(Foto: Mark Lennihan/AP/dpa)
Zu Beginn der Pandemie zählt der Fitnessgeräte-Spezialist Peloton zu den großen Gewinnern. Doch mit den Lockerungen der Corona-Beschränkungen flaut auch der Boom wieder ab. Um aus der Krise zu kommen, streicht der Konzern Stellen und wechselt seinen Chef aus.
Der Fitnessgeräte-Spezialist Peloton will mit einem Chefwechsel und Einsparungen aus der Krise kommen. Peloton wolle mit 2800 Jobs rund ein Fünftel der Arbeitsplätze streichen und stoppe den Bau einer Fabrik, berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf das Unternehmen.
Mitgründer John Foley sagte dem Blatt zudem, dass er den Chefposten aufgeben wolle. Den Spitzenjob solle Barry McCarthy übernehmen, der früher Finanzchef bei den Streaming-Spezialisten Netflix und Spotify war. Das könnte einen stärkeren Fokus auf Abo-Einnahmen statt Hardware-Verkäufen bedeuten. Peloton zählte am Anfang der Pandemie zu den großen Gewinnern.
Viele Kunden geschlossener Fitness-Studios holten sich die vergleichsweise teuren Trainingsräder und Laufbänder der Firma nach Hause. Doch der Boom flaute mit Lockerung der Corona-Beschränkungen ab, während Peloton offensichtlich die Nachfrage überschätzte. Im November musste die New Yorker Firma ihre Umsatzprognose für das bis Mitte 2022 laufende Geschäftsjahr zusammenstreichen - um bis zu einer Milliarde Dollar.
Da der Börsenwert von Peloton angesichts der Probleme von einst rund 50 Milliarden auf 8 Milliarden Dollar einbrach, erwägten zuletzt laut Medienberichten unter anderem Amazon und Nike Übernahmeangebote. Der Chefwechsel und die Sparmaßnahmen dürften darauf hinweisen, dass Peloton seine Zukunft als eigenständiges Unternehmen absichern will. Die Peloton-Aktie, die zuletzt angesichts der Übernahmespekulationen um rund ein Fünftel hochsprang, gab nach Bekanntwerden der Unternehmenspläne im frühen US-Handel um mehr als drei Prozent nach.
Quelle: ntv.de, jki/dpa