Milliardenauftrag für OpenAI Pentagon macht Deal mit Musks Erzfeind
17.06.2025, 13:00 Uhr Artikel anhören
Das wertvollste KI-Startup der Welt gehört Sam Altman. Musk gehörte einst zu den Mitgründern von OpenAI.
(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)
Das US-Verteidigungsministerium beauftragt OpenAI damit, KI-Prototypen für nationale Sicherheitsaufgaben zu entwickeln. Die Zusammenarbeit markiert nicht nur einen Strategiewechsel, sondern birgt auch Zündstoff im Konflikt mit Ex-Berater Elon Musk.
Der ChatGPT-Entwickler OpenAI hat vom US-Verteidigungsministerium einen Auftrag im Wert von 200 Millionen Dollar erhalten. Das KI-Unternehmen soll Prototypen entwickeln, mit denen das Pentagon Systeme für nationale Sicherheitsherausforderungen ausstatten kann.
Laut dem Finanzportal Bloomberg soll OpenAI Wege finden, wie KI bei administrativen Aufgaben helfen kann - zum Beispiel bei der medizinischen Versorgung von US-Militärangehörigen und bei der Verhinderung von Cyberangriffen. In der Erklärung des Pentagons heißt es derweil nur: "Im Rahmen dieses Auftrags wird der Auftragnehmer Prototypen von KI-Fähigkeiten entwickeln, um kritische nationale Sicherheitsherausforderungen sowohl im Bereich der Kriegsführung als auch im Unternehmensbereich anzugehen."
Damit erteilt Washington ausgerechnet einem Erzfeind von Elon Musk den Auftrag, der zuletzt als Berater für Einsparungen im Regierungsapparat von US-Präsident Donald Trump tätig gewesen ist. Denn: Das wertvollste KI-Startup der Welt gehört Sam Altman. Musk ist einer der Mitgründer von OpenAI, verließ das Unternehmen allerdings nach einigen Jahren im Streit. Seither liefert er sich mit Altman eine Dauerfehde. Der Tesla-Boss hat inzwischen mit xAI eine eigene KI-Firma aufgebaut, die ChatGPT mit "Grok" Konkurrenz machen will.
Die Entwicklung der Prototypen soll in erster Linie in und um Washington stattfinden und im Juli 2026 abgeschlossen sein. Das Unternehmen aus San Francisco habe zudem weitere Verträge mit anderen Unternehmen abgeschlossen, um für das Pentagon an der Cybersicherheit und der Technologie zur Abwehr von Drohnenangriffen zu arbeiten.
Umdenken im Silicon Valley
Laut "Wall Street Journal" ist die US-Regierung zuletzt vermehrt auf der Suche nach Spitzentechnologie, um mit Ländern wie China mithalten zu können. Im Silicon Valley hat sich demnach bei Technologieunternehmen die Einstellung zu einer Zusammenarbeit mit der Verteidigungsbranche gewandelt. Inzwischen betrachten einige Unternehmen das Militär vor allem als einen potenziell lukrativen Wirtschaftszweig.
OpenAI hat im vergangenen Jahr erst seine Richtlinien geändert, um die Kooperation mit dem Militär zu ermöglichen. Zuvor hatte das Unternehmen den Einsatz seiner KI in der Kriegsführung noch verboten. Das Unternehmen verbietet zwar nach wie vor den Einsatz seiner Technologie in Angriffswaffen, hat aber mit dem US-Verteidigungsministerium bereits andere Verträge über Cybersicherheitsarbeit geschlossen.
Ende letzten Jahres gab das Unternehmen außerdem bekannt, dass es eine Partnerschaft mit dem Waffenhersteller Anduril Industries Inc. eingehen wird, um KI für Anti-Drohnen-Systeme zu entwickeln.
Quelle: ntv.de, jki