Wirtschaft

Kein Impuls für Zinssenkung Positive Konjunkturdaten treiben Wall Street an

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Es geht aufwärts mit den Kursen.

Es geht aufwärts mit den Kursen.

(Foto: AP)

Starke Wirtschaftsdaten animieren die Anleger an der Wall Street zu Aktienkäufen. Die Sorge vor einer Eskalation des Ukraine-Krieges besteht allerdings fort. Die Zinssenkungsphantasien lassen weiter nach.

Der Aufwärtstrend aus dem Vortagesverlauf hat an der Wall Street zum Wochenschluss angehalten. Besser als erwartet ausgefallene Einkaufsmanagerindizes stützten den Markt. Die Aktivität in der US-Wirtschaft war laut S&P Global im November beschleunigt gewachsen. Der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes erhöhte sich derweil ganz leicht im erwarteten Rahmen. Der Index für den Servicesektor legte zu und zeigte sich damit besser als die vorausgesagte Stagnation. Die Zweitlesung des Verbrauchervertrauens der Universität Michigan enttäuschte zwar, tat der positiven Stimmungen aber keinen Abbruch. Der Dow-Jones-Index kletterte um 0,8 Prozent auf 44.230 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite gewannen 0,3 bzw. 0,1 Prozent.

Eine Zinssenkung um 25 Basispunkte wurde für Dezember zuletzt nur noch mit einer Wahrscheinlichkeit von knapp 53 Prozent am Zinsterminmarkt eingepreist. Die aktuellen Daten lieferten keinen Impuls für deutlicher sinkende Zinsen. Aber sie nahmen auch Konjunktursorgen die Grundlage, denn die Daten ließen mehrheitlich eine weiche Landung der US-Wirtschaft vermuten. "Die Tauben wollen die Zinsen weiter senken, die Falken sprechen von einer Zinspause. Wir sehen immer noch eine Zinskürzung", kommentierte Rentenstratege Andrew Brenner von NatAlliance Securities den Datenkranz. Aber er setzte für diese Annahme schwächere Arbeitsmarktdaten in zwei Wochen voraus.

"Sichere Häfen" weiter gesucht

Mit der niedrigeren Einsatzschwelle für russische Atomwaffen waren sichere Häfen erneut gesucht. Der Dollarindex gewann 0,5 Prozent, der Euro fiel mit schwachen Daten aus der Eurozone auf Zweijahrestiefs. Konjunktursorgen befeuerten Zinssenkungsspekulationen der Europäische Zentralbank. "Die Märkte nehmen die Eskalation im Russland-Ukraine-Krieg eindeutig ernster, was eine breitere Rotation in sichere Anlagen wie den Dollar begünstigt", sagte ING-Analyst Francesco Pesole.

Am Rentenmarkt tat sich derweil nicht viel, der Goldpreis stieg dagegen deutlich - die Feinunze verteuerte sich um 1,4 Prozent. Am Terminmarkt verbuchte das Edelmetall den höchsten Wochenaufschlag seit März 2023. Intensivierte geopolitische Sorgen sind zu einem stützenden Faktor bei Gold geworden, sagte Analyst Peter Cardillo von Spartan Capital Securities.

Die Ölpreise zeigen sich mit Aufschlägen. Auch hier verwiesen Teilnehmer auf die eskalierenden Spannungen zwischen Russland und dem Westen. "Die Entwicklungen deuten darauf hin, dass der Krieg in eine neue Phase eingetreten ist, was die Sorge vor Versorgungsunterbrechungen schürt", urteilten die Analysten von ANZ Research. Die Preise wurden auch durch einen Bericht gestützt, wonach das Kartell Opec+ die Produktionskürzungen aufgrund der schwachen Nachfrage länger beibehalten könnte.

Boeing und PepsiCo im Plus

Boeing
Boeing 216,74

Unter den Einzelwerten lagen Boeing 4,1 Prozent höher im Markt. Der Konzern und das US-Verteidigungsministerium haben einen bestehenden Vertrag um 2,4 Milliarden Dollar erweitert. PepsiCo gewannen 1 Prozent. Der Getränkekonzern übernimmt die Marken Sabra und Obela vom israelischen Lebensmittelhersteller und Partner Strauss komplett. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt. Amazon (-0,6%) hat weitere 4 Milliarden US-Dollar in das KI-Startup Anthropic gesteckt und damit seine Investition verdoppelt. Insgesamt habe Amazon 8 Milliarden Dollar in das Unternehmen investiert, teilte Anthropic mit.

Gap
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Gap machten einen Satz um 12,8 Prozent nach oben. Der Mode-Einzelhändler hatte seine Umsatzprognose für das Jahr angehoben. Intuit, ein Anbieter von Steuervorbereitungssoftware, erwartet für das laufende Quartal schwächere Ergebnisse. Der Kurs verlor 5,7 Prozent. Elastic schnellten um 14,8 Prozent nach oben. Das Datenanalyseunternehmen hatte besser als erwartet ausgefallene Geschäftszahlen gemeldet.

Für die US-Hinterlegungsscheine von Baidu ging es 1,6 Prozent nach unten. Der Suchmaschinenbetreiber meldete das zweite Quartal in Folge geringere Umsätze. Reddit sanken um 7,2 Prozent, der Verlag will laut einem Bericht eine Kreditfazilität unter Verwendung einer Beteiligung an dem sozialen Medienunternehmen etablieren. Nach positiv aufgenommenen Drittquartalszahlen zogen Ross Stores um 2,2 Prozent an.

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Quelle: ntv.de, mau/DJ

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