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Post bekommt Ansage So teuer dürfen Briefe und Pakete höchstens werden

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85 Cent kostet ein Standardbrief derzeit.

85 Cent kostet ein Standardbrief derzeit.

(Foto: dpa)

Bei Paketen geht die Post ab - aber das Geschäft mit Briefen schwächelt. Damit das Briefporto trotzdem nicht durch die Decke geht, macht die zuständige Aufsichtsbehörde jetzt endgültig den Preisdeckel drauf.

Die Deutsche Post darf ihre Briefpreise erhöhen - aber nicht so stark, wie sie gerne möchte. So lautet der endgültige Bescheid der zuständigen Bundesnetzagentur, der am Montag bekannt gegeben wurde. Demnach dürfen die durchschnittlichen Gebühren für den Brieftransport ab Januar und über den Zeitraum der nächsten zwei Jahre um höchstens 10,48 Prozent steigen. Das gilt auch für Geschäftspost. Pakete sollen für Privatkunden im Mittel nicht mehr als 7,21 Prozent mehr kosten als bisher.

Die Post muss nun entscheiden, wie sie die Spielräume für die einzelnen Produktgruppen nutzt. Rein rechnerisch könnte sich der Preis für das Massenprodukt Standardbrief bereits zum Jahreswechsel von derzeit 85 Cent auf 95 Cent oder sogar einen Euro erhöhen. Zum Vergleich: Bei der letzten Portoerhöhung im Jahr 2022 ging es im Schnitt um 4,6 Prozent nach oben. Ein Standardbrief kostete bis dahin 80 Cent.

Post klagt über Inflation und hohe Kosten

Für die Post ist die Entscheidung der Bundesnetzagentur dennoch eine herbe Enttäuschung. Das Bonner Unternehmen hatte auf deutlich größere Spielräume gedrängt und dabei auf die hohe Inflation, gestiegene Personal- und Energiekosten und gleichzeitig sinkende Briefmengen verwiesen. "Das geht wirtschaftlich nicht auf", hatte Finanzchefin Melanie Kreis zu den Vorschlägen der Netzagentur gesagt. Man werde die Entscheidung nun "eingehend prüfen", heißt es vonseiten des Unternehmens.

Die Behörde sieht sich im Recht. "Die Forderung der Post nach einem noch stärkeren Anstieg kann ich nicht nachvollziehen", sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller. Der Regulierer ermögliche der Post bereits "eine deutliche Steigerung der Porti". Sowohl die Inflationsrate als auch Produktivitätsrückgänge und ein angemessener Gewinnzuschlag seien in den Überlegungen bereits berücksichtigt worden.

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Die Post ist bei den Briefporti auf die Zustimmung der Bundesnetzagentur angewiesen. Die Behörde hatte den sogenannten Preis-Erhöhungsspielraum von 10,5 Prozent bereits im September vorgeschlagen, nun legte sie diese Vorgabe fest. Die Post hat aber die Möglichkeit, die Preise für einzelne Produkte stärker und für andere schwächer anzuheben. Die konkrete Preistafel für 2025 soll in den nächsten vier Wochen geklärt und abschließend genehmigt werden.

Post-Chef Tobias Meyer hat bereits angekündigt, den Preisanstieg "ungefähr gleichmäßig" auszugestalten. Neben dem Standardbrief-Format hat die Post auch die Tarife Maxibrief oder Postkarte im Angebot. Alte Briefmarken behalten im kommenden Jahr ihre Gültigkeit, man muss sie aber zusätzlich frankieren, bis der volle Neupreis erreicht ist.

Quelle: ntv.de, lst/rts/dpa/AFP

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