Wirtschaft

Streit mit Bundesnetzagentur Post nimmt Preiserhöhung zurück

Der Preis für ein Zehn-Kilo-Paket wurde zum Jahreswechsel um einen Euro auf 10,49 Euro erhöht.

Der Preis für ein Zehn-Kilo-Paket wurde zum Jahreswechsel um einen Euro auf 10,49 Euro erhöht.

(Foto: picture alliance/dpa)

Zum Jahreswechsel erhöht die Post ihre Preise für Pakete. Doch das hält die Bundesnetzagentur für ungerechtfertigt und leitet ein Verfahren ein. Jetzt macht die Post die Preiserhöhung rückgängig - allerdings nicht sofort.

Nach deutlicher Kritik der Bundesnetzagentur an der Preiserhöhung für Privatkundenpakete zum Jahreswechsel macht die Deutsche Post die Änderung wieder rückgängig: Zum 1. Mai würden die Preisanpassungen zurückgenommen, erklärte das Unternehmen in Bonn. Dies geschehe, "um eine langwierige rechtliche Auseinandersetzung mit der Bundesnetzagentur zu vermeiden und rasch Klarheit für die Kunden über die Päckchen- und Paketentgelte zu schaffen".

Die Deutsche Post DHL hatte die Päckchen- und Paketpreise für Privatkunden zum Jahreswechsel erhöht. Ein bis zu zwei Kilo schweres, mittelgroßes Päckchen innerhalb Deutschlands kostet in der Filiale nun 4,79 Euro, zuvor waren es 4,50 Euro. Der Versand eines 10-Kilo-Pakets verteuerte sich um einen Euro auf 10,49 Euro. Im Durchschnitt stiegen die Preise um drei Prozent. Günstiger kommt weg, wer seine Pakete online frankiert. Als Grund dafür führte das Unternehmen "deutliche Kostensteigerungen im Personal- und Transportbereich und umfangreiche Investitionen in Qualitäts- und Serviceverbesserungen" an. Bereits im Herbst 2019 habe das Unternehmen die Bundesnetzagentur über die geplanten Preiserhöhungen informiert.

Die Aufsichtsbehörde vertritt jedoch die Auffassung, dass die neuen Paketpreise überhöht sind, und leitete deshalb Ende Januar ein Verfahren gegen DHL ein. "Es gibt deutliche Hinweise, dass die Post einseitig zu Lasten von Privatkunden ungerechtfertigte Erhöhungen der Paketpreise vorgenommen hat", hatte der Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, erklärt. Die Bonner Behörde vermutet, dass die Preisanpassungen zu deutlich höheren Einnahmen führen würden als von dem Unternehmen geschätzt. Die Post erklärte, diese Bewertung teile sie nicht, werde jedoch "angesichts eines ansonsten zu erwartenden langwierigen Rechtsstreits mit ungewissem Ausgang die Anpassungen zurücknehmen".

Dass diese Änderung nun erst zum Mai erfolgt, hat nach Angaben des Konzerns mit der "notwendigen Anpassungen der IT-Systeme und der Kundeninformationen" zu tun. Bis dahin behalten die aktuellen Preise ihre Gültigkeit. Ab dem 1. Mai 2020 sollen dann wieder die alten Filial- und Online-Preise für Privatkunden gelten.

Quelle: ntv.de, ftü/AFP

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