Wirtschaft

80 Autohäuser im Gespräch Mercedes-Mitarbeiter protestieren gegen Verkauf

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Betriebsratschef Ergun Lümali bekräftigte, die Arbeitnehmervertretung trage die einseitige Entscheidung des Vorstands in keinster Weise mit.

Betriebsratschef Ergun Lümali bekräftigte, die Arbeitnehmervertretung trage die einseitige Entscheidung des Vorstands in keinster Weise mit.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Ankündigung des Autobauers Mercedes-Benz, 80 seiner Niederlassungen zu verkaufen, hat die Mitarbeiter verunsichert. Auch die Arbeitnehmervertretung ist darüber alles andere als erfreut. Bei einem bundesweiten Aktionstag legen 25.000 Beschäftigte die Arbeit nieder.

Bei Mercedes-Benz sorgt der geplante Verkauf von 80 Niederlassungen weiter für Unruhe. An einem bundesweiten Aktionstag hätten sich insgesamt 25.000 Beschäftigte beteiligt, erklärte die IG Metall. An den Standorten Sindelfingen und Stuttgart-Untertürkheim sei die Produktion für die Zeit der Kundgebung angehalten worden.

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Betriebsratschef Ergun Lümali bekräftigte, die Arbeitnehmervertretung trage die einseitige Entscheidung des Vorstands in keinster Weise mit. Jetzt gehe es darum, in den mit dem Unternehmen laufenden Verhandlungen, die Rechte und Absicherungen der etwa 8000 betroffenen Beschäftigten zu sichern. "Diese befürchten nämlich eine deutliche Verschlechterung der Arbeitsbedingungen bei den ungewissen Erwerbern", erklärte die Gewerkschaft.

Das Unternehmen erklärte, die Mitarbeitenden im Januar darüber informiert zu haben, dass der Autohandel zukunftsfähiger aufgestellt werden solle. "Wir setzen weiterhin auf einen konstruktiven Austausch mit der Arbeitnehmerseite - mit dem gemeinsamen Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit der Niederlassungen sowie die Zukunftsfähigkeit der regionalen Arbeitsplätze zu sichern."

Einem Bericht des "Handelsblatt" aus dem Januar zufolge soll bis zum Sommer eine Grundsatzeinigung mit den Betriebsräten erzielt werden. Da Mercedes einen Verkauf an reine Finanzinvestoren nach eigenen Angaben ausschließt, dürfte sich der Prozess über mehrere Jahre hinziehen.

Potenzielle Käufer sollen demnach nachweisbare Expertise im Bereich des Automobilhandels besitzen, langfristige Perspektiven verfolgen, bereit sein, erhebliche finanzielle Mittel zu investieren, und aufgeschlossen gegenüber Betriebsräten und Gewerkschaften sein. Es sei nicht geplant, Stellen abzubauen oder Niederlassungen zu schließen, hieß es von Mercedes. "Bei einer möglichen Neuaufstellung wird es nicht zu Kündigungen kommen", zitierte das "Handelsblatt" aus einer Stellungnahme des Konzerns.

Quelle: ntv.de, jki/rts

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