Wirtschaft

Produktion startet in 24 Monaten Rheinmetall errichtet Munitionsfabrik in der Ukraine

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Erst das Panzerwerk in der Westukraine, schon bald eine Munitionsfertigung im Land: Rheinmetall stärkt das Ukraine-Geschäft langfristig.

Erst das Panzerwerk in der Westukraine, schon bald eine Munitionsfertigung im Land: Rheinmetall stärkt das Ukraine-Geschäft langfristig.

(Foto: picture alliance/dpa)

Rheinmetall stellt künftig in der Ukraine Artilleriemunition her, das bereits angekündigte Vorhaben nimmt die nächste Hürde. Wenn alles glattläuft, sollen schon in zwei Jahren aus der Anlage jährlich Zehntausende Stück Munition kommen.

Rheinmetall baut eine Munitionsfabrik in der Ukraine. Die ukrainische Regierung habe einen entsprechenden Auftrag erteilt, teilte der Rüstungskonzern mit. Das Vorhaben war bereits im Februar angekündigt worden, nun folgt der nächste Schritt. Das Auftragsvolumen liege im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich, die Maschinen und anderen Anlagen sollen kurzfristig ausgeliefert werden.

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Die Munitionsproduktion soll binnen 24 Monaten starten, pro Jahr soll eine sechsstellige Zahl von Artilleriemunition gefertigt werden - im Schwerpunkt geht es um das von westlichen Staaten genutzte 155-Millimeter-Kaliber, es sind aber auch andere Munitionstypen geplant. Betrieben wird die Fabrik von einem Gemeinschaftsunternehmen, das Rheinmetall mit einer staatlichen ukrainischen Firma gründen will - diese Gründung steht kurz bevor.

"Wir lassen unseren Worten Taten folgen und schaffen mit unserem Partner ein ukrainisches Kompetenzzentrum für Munition", sagt Rheinmetall-Chef Armin Papperger. Die größte deutsche Waffenschmiede ist einer der wichtigsten Lieferanten von Militärgütern an die Ukraine. Das Düsseldorfer Unternehmen mit seinem größten Werk im niedersächsischen Unterlüß hat bereits Panzer, Flugabwehr, Munition und anderes Gerät geliefert.

Mit der neuen Munitionsfabrik vor Ort stärkt Rheinmetall sein Ukraine-Geschäft auch langfristig. Ebenfalls über ein Gemeinschaftsunternehmen mit einem ukrainischen Partner betreibt Rheinmetall zudem ein Panzerwerk in der Westukraine. Papperger und der ukrainische Industrieminister Oleksandr Kamyschin hatten es im Juni eröffnet.

Quartalsgewinn schnellt in die Höhe

Das Engagement Rheinmetalls in der Ukraine hatte Konzernchef Papperger einem Bericht des US-Fernsehsenders CNN zufolge ins Visier Russlands gerückt. Demnach plante die russische Regierung Anfang des Jahres ein Attentat auf den Konzernchef. Dieses sei aber durch die USA und Deutschland vereitelt worden.

Der Ukraine-Krieg hat die Nachfrage nach Rüstungsgütern angekurbelt und zu einer Verdoppelung des Quartalsgewinns von Rheinmetall geführt. Bei einem Umsatzanstieg um 49 Prozent auf 2,23 Milliarden Euro schnellte das operative Ergebnis nach ersten Berechnungen um 111 Prozent auf 271 Millionen Euro, wie der Konzern mitteilte. Bestellungen der Bundeswehr, finanziert aus dem Sondervermögen, ließen den Auftragseingang bei Rheinmetall Nominations auf 11,4 Milliarden Euro anschwellen.

Vor diesem Hintergrund und der erwarteten Geschäftsentwicklung in der zweiten Jahreshälfte bestätigte der Vorstand seine Ziele "mindestens" zu erreichen. Diese sehen einen Umsatz von rund zehn Milliarden Euro und eine operative Gewinnmarge zwischen 14 und 15 Prozent vor. Der vollständige Quartalsbericht soll am 8. August veröffentlicht werden.

Quelle: ntv.de, jog/dpa/rts

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