Wirtschaft

500 Millionen Franken gefordert Russischer Oligarch verklagt Credit Suisse

Der Finanzberater wurden 2018 wegen Veruntreuung verurteilt und nahm sich im Gefängnis das Leben.

Der Finanzberater wurden 2018 wegen Veruntreuung verurteilt und nahm sich im Gefängnis das Leben.

(Foto: imago images/Future Image)

Die Schweiz gilt lange als sicherer Hafen für russisches Geld. Ein in Monaco lebender Oligarch ist allerdings an einen kriminellen Berater des Instituts geraten. Während der Urheber des Schadens nicht mehr lebt, will der Millionär sein Geld zurück. Die Bank sieht das anders.

Ein russischer Oligarch hat die Schweizer Großbank Credit Suisse wegen angeblich durch einen Finanzberater verursachter Verluste auf 500 Millionen Schweizer Franken (491 Millionen Euro) Entschädigung verklagt. Wie die Schweizer "Sonntagszeitung" berichtete, beauftragte der in Monaco lebende russische Millionär Witali Malkin eine US-Kanzlei, ihn im Rechtsstreit mit Credit Suisse zu vertreten. Die Großbank wies auf Anfrage sämtliche Vorwürfe zurück.

Ein Finanzberater der Credit Suisse war 2018 wegen Veruntreuung von Kundengeldern zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden und hatte zwei Jahre später Suizid begangen. Einer der geschädigten Kunden ist dem Zeitungsbericht zufolge Malkin.

Der Oligarch ist ein früherer Geschäftspartner des ehemaligen georgischen Regierungschefs Bidsina Iwanischwili. Iwanischwili war kürzlich von einem Gericht auf den Bermudas wegen Verlusten im Zusammenhang mit dem Credit-Suisse-Finanzberater eine Millionenentschädigung zugesprochen worden. Die Bank kündigte Berufung an.

Bank sieht sich selber als Geschädigte

Alle seit 2015 in dem Fall vorgenommenen Untersuchungen hätten ergeben, dass der Finanzberater allein gehandelt und innerhalb der Bank keine Unterstützung bei seinen "kriminellen Aktivitäten" gehabt habe, betonte Credit Suisse. Die Bank gehöre selbst zu den Geschädigten in der Affäre.

Die krisengeplagte Credit Suisse sorgte zuletzt im Februar für negative Schlagzeilen: Laut einem internationalen Rechercheverbund akzeptierte sie über viele Jahre hinweg korrupte Autokraten, mutmaßliche Kriegsverbrecher sowie Menschenhändler, Drogendealer und andere Kriminelle als Kunden. Die Unterlagen geben laut "New York Times" Aufschluss über die Konten von mehr als 30.000 Kunden aus aller Welt und legen mutmaßliche Versäumnisse der Bank bei der Überprüfung vieler Kunden nahe. Die Credit Suisse wies alle Vorwürfe zurück. Ein Großteil der Konten sei zudem längst geschlossen worden.

Quelle: ntv.de, mau/AFP

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