Wirtschaft

Zum halben Preis Russland verkauft sein Gas günstig an China

Der Betreiber von Sachalin-2 befindet sich mehrheitlich im Besitz von Gazprom.

Der Betreiber von Sachalin-2 befindet sich mehrheitlich im Besitz von Gazprom.

(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)

Russisches Gas findet weiterhin seinen Weg auf den Weltmarkt - und China erweist sich als williger Abnehmer. Noch dazu bekommt Peking einem Bericht zufolge einen besonders günstigen Preis. Lieferungen von teureren Exporteuren kann China nun einfach nach Europa weiterverkaufen.

Während nur noch wenig russisches Gas nach Europa fließt, deckt sich China bei Lieferungen stärker ein - und das zum Schnäppchenpreis. Die LNG-Exportanlage Sachalin-2 verkauft im Rahmen einer Ausschreibung mehrere Lieferungen nach China, bis Dezember zu rund der Hälfte des Preises am Spotmarkt (tagesaktuelle Geschäfte), berichtet Bloomberg.

Durch die stark gestiegenen Preise für Gas in diesem Jahr ist der Deal ein gutes Geschäft für beide Seiten. China kann sich so ein günstigeres Angebot sichern und Lieferungen von teureren Exporteuren an Versorgungsunternehmen in Europa und Asien weiterverkaufen, während Russland den Brennstoff weiterhin mit Gewinn verkaufen kann. Japan und Südkorea, die traditionell die wichtigsten Abnehmer von Sachalin LNG sind, haben seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine im Februar keine Spotlieferungen mehr aus der Anlage bezogen.

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Russisches Gas finde immer noch seinen Weg auf den Markt, nur mit einer Umstrukturierung der Handelsströme durch Marktteilnehmer, die keine Einwände gegen die Annahme russischer Ladungen haben, sagte Saul Kavonic, Energieanalyst der Credit Suisse gegenüber Bloomberg. "Es scheint, dass China gerne russische LNG-Ladungen mit Preisnachlässen annimmt, um alternative Lieferungen auszutauschen, die dann zu höheren Preisen nach Europa geleitet werden können."

Im August waren die Flüssiggas-Importe Chinas laut Bloomberg auf den höchsten Stand seit mindestens zwei Jahren geklettert. Die Lieferungen aus den USA seien dagegen zurückgegangen. Der Betreiber von Sachalin-2 befindet sich mehrheitlich im Besitz von Gazprom und wurde vor Kurzem nach einem Erlass von Präsident Wladimir Putin nach Russland umgesiedelt. Dadurch war Shell gezwungen, seine Beteiligung von 27,5 Prozent umsonst aufzugeben.

Quelle: ntv.de, mba

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