Wirtschaft

Airlines im Minus "Santa Claus Rally" an der Wall Street

Omikron macht Sorgen, im Moment stufen Anleger die Lage aber als beherrschbar ein.

Omikron macht Sorgen, im Moment stufen Anleger die Lage aber als beherrschbar ein.

(Foto: imago images/UPI Photo)

Die US-Aktienmärkte haben ihren Erholungskurs aus der Vorweihnachtswoche fortgesetzt und deutlich fester geschlossen. Weil viele Marktteilnehmer im Urlaub waren, verläuft der Handel ruhig. Gegen die positive Tendenz geht es mit den Aktien von Fluggesellschaften und Kreuzfahrtanbietern nach unten.

Die US-Börsen haben deutliche Gewinne verzeichnet. Nach verhaltenem Start legten die Indizes im Verlauf stetig zu. Der S&P-500 erreichte ein neues Allzeithoch. Der Dow-Jones-Index schloss 1 Prozent höher bei 36.302 Punkten, der S&P-500 legte 1,4 Prozent zu. Der technologielastige Nasdaq-Composite notierte ebenfalls 1,4 Prozent fester. Dabei gab es insgesamt 2.268 (Donnerstag: 2.373) Kursgewinner und 1.113 (960) -verlierer. Unverändert schlossen 99 (116) Titel.

Weil viele Marktteilnehmer im Urlaub waren, verlief der Handel ruhig, die Aufschläge erfolgten bei geringen Umsätzen. Bedenken wegen der sich rasch ausbreitenden Omikron-Variante des Coronavirus konnten die Märkte nicht bremsen, denn unter den Anlegern wuchs laut Beobachtern die Überzeugung, dass zügige Auffrischimpfungen und die breitere Verfügbarkeit von Medikamenten zur Behandlung von Covid-Infektionen die Pandemie und ihre Folgen einhegen dürften. Die Lage scheine "zwar ernst, aber beherrschbar", beschrieb Luca Paolini von Pictet Asset Management die Stimmung.

Sollte sich das in der Wahrnehmung der Anleger jedoch ändern, werde das für die Börsen gravierende Folgen haben. Andere Themen abseits der Pandemie waren rar. Es standen weder wichtige Unternehmenstermine noch Konjunkturdaten auf der Agenda.

Fluggesellschaften und Kreuzfahrtanbieter unter Druck

American Airlines
American Airlines 12,86

Gegen die positive Tendenz ging es mit den Aktien von Fluggesellschaften und Kreuzfahrtanbietern nach unten. Die Airlines mussten über das Weihnachtswochenende zahlreiche Flüge streichen, weil Mitarbeiter positiv auf die Omikron-Variante getestet worden waren und sich deshalb krankmeldeten. Auch auf Kreuzfahrtschiffen wurden Omikron-Fälle verzeichnet. Die Branche fürchtet nun neuerliche Reisebeschränkungen. Allerdings verringerten sich die Verluste im Verlauf mit der freundlichen Tendenz am Gesamtmarkt.

American Airlines, Delta und United lagen zwischen 0,5 und 0,8 Prozent im Minus. Royal Caribbean, Norwegian Cruise Line und Carnival verloren bis zu 2,6 Prozent. Zu den gesuchten Branchen gehörten Chipwerte, der Halbleiterindex SOX erreichte Rekordniveau. In vier Tagen stieg er um rund 8 Prozent. Ganz vorne lagen Advanced Micro Devices mit einem Tagesplus von 5,6 Prozent.

Brent Rohöl
Brent Rohöl 66,79

Am Ölmarkt wurden die Teilnehmer von den sinkenden Sorgen rund um Omikron geleitet, die Preise liefen steil aufwärts und gewannen rund 3 Prozent. Die Preise hätten im Gleichklang mit Aktien zugelegt, sagte Robert Yawger von Mizuho. Auch die Zusicherung der chinesischen Notenbank, die Wirtschaft stärker zu stützen, half dem Preis.

Die europäische Referenzsorte Brent stieg noch etwas stärker als WTI, was Beobachter mit einem CNN-Bericht erklärten, wonach Saudi-Arabien mit chinesischer Hilfe in der Nähe von Riad ballistische Waffen herstellt. Ein Wettrüsten sei ein guter Grund, Brent-Öl zu kaufen, meinte Jeffrey Halley von Oanda. Der Dollar erholte sich etwas von den jüngsten Abgaben.

Der Dollarindex legte um 0,1 Prozent zu. Händler verwiesen auf den Umstand, dass sich der Greenback weiterhin in den jüngst ausgebildeten Spannen bewege. Die US-Notenbank habe "einen recht aggressiven Straffungskurs skizziert", und das Risiko wachse, dass die Entscheidungsträger "zu wenig liefern", so die Analysten von Forexanalytix.

Dieses Risiko machten die Experten für die jüngste Dollar-Schwäche verantwortlich. Aktuell scheine sich der Markt aber wieder auf die anstehenden Zinserhöhungen in den USA zu konzentrieren, hieß es im Handel. Am Anleihemarkt kamen die Renditen am langen Ende der Zinskurve etwas zurück. Auch hier sprachen Händler von geringen Umsätzen, die die Kursbewegungen verzerrt hätten.

Quelle: ntv.de, jki/DJ

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