Wirtschaft

Lösung in Sicht Schuhhandelskette Reno sucht eine Rettungsgasse

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Reno hatte einst 180 Filialen und 1100 Beschäftigte.

Reno hatte einst 180 Filialen und 1100 Beschäftigte.

(Foto: picture alliance / Bildagentur-online/Schöning)

Ende März meldet Reno Insolvenz an. Knapp der Hälfte der 180 Filialen wird wegen fehlendem Geld der Strom abgestellt. Der Insolvenzverwalter kann nun erste Filialen an einen Konkurrenten übergeben. Andere Standorte werden aber dicht gemacht, verkauft oder von anderen Branchen weitergeführt.

Bei der Schuhhandelskette Reno zeichnet sich gut zwei Monate nach dem Insolvenzantrag ein Weg aus der Krise ab. Voraussichtlich sollen 22 Filialen des Unternehmens zusammen mit den dortigen Arbeitsplätzen von dem Konkurrenten Kienast fortgeführt werden, wie Insolvenzverwalter Immo Hamer von Valtier in Hannover mitteilte. Neun Standorte davon sollen weiter unter dem Namen Reno betrieben werden.

Für die mögliche Übernahme weiterer Standorte und Mitarbeiter sei man noch in Verhandlungen. Die entsprechenden Geschäfte würden dann aber nicht als Schuhläden weiterbetrieben, sagte von Valtier. Nähere Angaben machte er zunächst nicht. Reno betrieb laut Unternehmensangaben zuletzt rund 180 Filialen und beschäftigte insgesamt knapp 1100 Mitarbeitende.

Der Osnabrücker Schuhhändler hatte Ende März - nur sechs Monate nach dem Eigentümerwechsel - Insolvenz beantragt. Das betraf den Mutterkonzern Reno Schuhcentrum GmbH sowie die Tochter Reno Schuh GmbH. Das Insolvenzverfahren ist nun am 1. Juni am Amtsgericht Hameln eröffnet worden, bestätigte Gerichtsdirektor Georg Andreas Gebhardt. Auch die Tochterunternehmen in Österreich und der Schweiz befinden sich in Insolvenzverfahren.

Krisen bedeuteten Aus für Hunderte Schuhläden

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Der Insolvenzverwalter sprach von einer guten Lösung für die Marke. "Noch vor einigen Wochen stand das Unternehmen vor einem gewaltigen Scherbenhaufen, der keine Aussicht auf ein auch nur im Ansatz befriedigendes Ergebnis bot", sagte von Valtier. Im März seien die finanziellen Mittel des einst zweitgrößten Schuhhändlers in Deutschland stark eingeschränkt gewesen. Nur knapp die Hälfte der Standorte sei noch mit Energie versorgt worden. Ein Drittel der Geschäfte sei wegen Mietrückständen gekündigt, das Produktangebot sei stark reduziert gewesen.

Große Teile des Schuhhandels in Deutschland stecken durch die Folgen der Corona-Pandemie und die durch den Ukraine-Krieg ausgelöste Preisexplosion in der Krise. Mehr als jedes zehnte Schuhgeschäft habe im vergangenen Jahr seine Türen für immer geschlossen, berichtete vor einiger Zeit der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Textil Schuhe Lederwaren (BTE), Rolf Pangels. Insgesamt verringerte sich die Zahl der Schuhgeschäfte nach Berechnungen des Verbands binnen Jahresfrist um 1500 oder 13 Prozent auf rund 10.000.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

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