Investoren machen Druck Shein fürchtet um seine Bewertung
17.02.2025, 13:11 Uhr Artikel anhören
Die in China gegründete und nun in Singapur ansässige Firma erwägt seit Längerem einen Börsengang und hatte ihr Debüt zunächst in den USA angepeilt.
(Foto: Monika Skolimowska/dpa)
Der geplante Börsengang verschiebt sich und die Eigentümer machen Druck. Bei dem Online-Fast-Fashion-Konzern Shein läuft es nicht so richtig rund. Daran ist auch US-Präsident Trump schuld. Das Unternehmen muss seine Bewertung nach unten korrigieren.
Im Vorfeld des geplanten Börsengangs von Shein wird der Druck auf den chinesischen Modeversender zu weiteren Wertanpassungen immer größer. Demnach halten die Eigentümer es für nötig, den angepeilten Unternehmenswert auf rund 30 Milliarden Dollar zu senken, um einen möglichen Börsengang in London über die Bühne bringen zu können, wie die Agentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtete.
Die in China gegründete und nun in Singapur ansässige Firma reagierte zunächst nicht auf Anfrage um eine Stellungnahme. Anfang Februar hatte die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, dass Shein laut Insidern die angestrebte Bewertung auf etwa 50 Milliarden Dollar senken will. Bei der jüngsten Finanzierungsrunde seiner Investoren 2023 war das Unternehmen mit 66 Milliarden Dollar bewertet worden, zuvor kursierten noch höhere Zahlen.
Darüber hinaus könnte das Unternehmen seinen möglichen Börsengang in London ins zweite Halbjahr verschieben, nachdem Präsident Trump ein hartes Durchgreifen bei zollfreien Importen von kleinen Warenmengen aus China angekündigt hat. Dies berichtete die "Financial Times" mit Verweis auf nicht namentlich genannte Quellen zuletzt. Grund dafür seien die Pläne von Trump, die sogenannte "de-minimis"-Regelung abzuschaffen. Nach dieser Regel sind Einzelsendungen unter 800 Dollar Warenwert bislang vom Einfuhrzoll ausgenommen.
Nach Angaben aus dem US-Kongress von 2023 stammten 30 Prozent aller davon begünstigten Importe in die USA von Shein und dem chinesischen Rivalen Temu. In der EU besteht eine ähnliche Zollbefreiung für Sendungen im Wert von bis zu 150 Euro, die ebenfalls in die Kritik geraten ist.
Die in China gegründete und nun in Singapur ansässige Firma erwägt seit Längerem einen Börsengang und hatte ihr Debüt zunächst in den USA angepeilt, sich wegen politischen Widerstands dann aber für London entschieden.
Quelle: ntv.de, jki/rts/DJ