Wirtschaft

Groß-Investition am Gründungsort Siemens baut Innovationscampus in Berlin

Die Siemens-Hauptverwaltung in Berlin.

Die Siemens-Hauptverwaltung in Berlin.

(Foto: imago/Jürgen Ritter)

Die Verhandlungen waren zäh - die Drohung wohl real: Am Ende können sich Siemens und Berlin aber einigen. Und so entsteht der neue Campus des Konzerns nicht in Asien, sondern in der Hauptstadt. 600 Millionen Euro kostet das Projekt.

Die Entscheidung ist gefallen - Siemens wird seinen neuen Innovationscampus in Berlin bauen. Das berichten RBB und "Tagesspiegel". Dafür nimmt der Technologiekonzern rund 600 Millionen Euro in die Hand. Es wäre eine der größten Einzelinvestitionen in der Hauptstadt. Offiziell soll der Zuschlag am morgigen Mittwoch vom Regierenden Bürgermeister Michael Müller und Siemens-Chef Joe Kaeser verkündet werden.

Der Technologiekonzern hatte seine Pläne für einen "Zukunftscampus" am traditionsreichen Standort in Berlin-Siemensstadt Ende Juli öffentlich gemacht. Nach einem Konzept des Unternehmens sollen auf dem Campus Büros, Forschungslabors und Hightech-Produktionsanlagen für Start-up-Firmen untergebracht werden. Geplant waren ferner auch Wohnungen auf dem Gelände.

Noch offen ist, ob etwa die alte Siemens-Bahn wiederbelebt wird.

Noch offen ist, ob etwa die alte Siemens-Bahn wiederbelebt wird.

(Foto: imago/Schöning)

Für die Campus-Ansiedlung in Berlin hatte Siemens vom Senat Zugeständnisse verlangt, etwa beim Denkmalschutz und Baurechten auf dem Gelände, auf dem das alte Dynamowerk und das Schaltwerk stehen. Zudem müsse die Verkehrsanbindung verbessert und die Ausstattung mit Breitband-Internet sichergestellt werden, hieß es in dem Siemens-Konzept. Der Konzern hatte erwogen, das Projekt auch international auszuschreiben.

Nach mehreren Gesprächen verständigten sich der Senat und Siemens Anfang Oktober "auf ein erstes Konzept und ein Eckpunktepapier für den Standort Berlin", wie beide Seiten mitteilten. Laut "Tagesspiegel" war einer der letzten Knackpunkte die Versorgung des Areals mit schnellem Internet. Laut "Morgenpost" waren hinter den Kulissen auch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier sowie dessen Staatssekretär Ulrich Nußbaum - früherer Berliner Finanzsenator - für Berlin aktiv.

Siemens hat seine Wurzeln in Berlin. Nach dem Konzern ist ein ganzer Stadtteil im Bezirk Spandau benannt. Dort hatten einst die Siemens Gründungswerke ihren Standort und hatten auch Arbeitersiedlungen errichtet. Das Gebiet ist noch immer geprägt von Industriearchitektur. Der Konzern ist noch heute der größte industrielle Arbeitgeber in Berlin mit mehr als 10.000 Beschäftigten.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

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