Wirtschaft

Sicherheitsmängel gefunden Siemens stoppt Auslieferung von ICE-Zügen

Die Bahn hat bei Siemens neue ICE-Züge bestellt. Doch der Nachschub könnte sich nun verzögern.

Die Bahn hat bei Siemens neue ICE-Züge bestellt. Doch der Nachschub könnte sich nun verzögern.

(Foto: picture alliance / Panama Pictures)

Siemens stoppt wegen fehlerhafter Schweißnähte bei Bodenplatten und Seitenteilen die Auslieferung von ICE-Zügen an die Deutsche Bahn. Zum Teil fertige Züge müssten in den Rohbau zurückversetzt werden, heißt es. Die Auslieferung könnte sich monatelang verzögern.

Die Deutsche Bahn muss länger auf neue ICE des Typs 3neo warten. Siemens hat die Auslieferung wegen Mängel an Schweißnähten aufgehalten. Dem Unternehmen zufolge geht es dabei um Teile eines Unterlieferanten. "Alle bereits ausgelieferten Züge sind nicht betroffen und können sicher eingesetzt werden", betonte ein Siemens-Sprecher. Auch ein Sprecher der Deutschen Bahn sagte, dass die bereits eingesetzten 21 Züge des Typs nicht betroffen seien. "Sie sind im Betrieb problemlos unterwegs."

Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung von den Problemen bei Bodenplatten und Seitenteilen der Hochgeschwindigkeitszüge berichtet. Demnach könnte sich die Auslieferung der Züge monatelang verzögern, weil zum Teil fertige Züge in den Rohbau zurückversetzt werden müssten, hieß es in dem Bericht.

"Die Maßnahmen von Siemens Mobility zur Qualitätssicherung haben aktuell keinerlei Auswirkungen auf unseren Fahrplan", sagte der Bahn-Sprecher weiter. Er betonte: "Wir nehmen nur einwandfreie Züge ab." Insgesamt hat die Bahn 90 ICE des Typs 3neo bestellt, die Auslieferung erfolgt über mehrere Jahre hinweg.

Siemens hatte die Qualitätsmängel an den Schweißnähten nach eigenen Angaben bei einer routinemäßigen internen Kontrolle festgestellt. "Siemens Mobility steht mit der Deutschen Bahn und dem Unterlieferanten im engen Austausch und arbeitet mit Nachdruck an der Lösung der Thematik", betonte ein Sprecher. Wie lange es dauern werde, die Probleme zu beheben und ob dabei bereits teilweise fertig gebaute Züge wieder auseinandergenommen werden müssen, bleibt offen.

Es ist nicht das erste Mal, dass Probleme mit Schweißnähten zu Verzögerungen bei ICE führen. Beim Modell ICE 4 waren die Auslieferungen der damals von Siemens und Bombardier gebauten Züge im Jahr 2019 über Monate gestoppt worden.

Quelle: ntv.de, gut/dpa

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