Wirtschaft

Dow Jones schließt im Plus Solides Bankengeschäft beruhigt Börsianer

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Der Branchenprimus JP Morgan steigerte den Gewinn um sechs Prozent auf elf Milliarden Dollar.

(Foto: IMAGO/Xinhua)

Die Inflation verliert allmählich ihren Schrecken, die Verbraucherlaune steigt und auch die Geschäftszahlen von Geldinstituten bergen nichts Schockierendes. Diese Entwicklungen lassen die Kurse zwar nicht in schwindelerregende Höhen schnellen, sorgen jedoch für Stabilität an der Wall Street.

Zum Auftakt der US-Bilanzsaison sind die Anleger an der Wall Street auf der Hut geblieben. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte legte leicht um 0,3 Prozent zu und stieg auf 34.302,16 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 und der Index der Technologiebörse Nasdaq verloren je 0,1 Prozent auf 3999,09 und 10.079,16 Punkte. Die vorgelegten Geschäftszahlen der großen US-Finanzinstitute weckten keine Euphorie, allzu böse Überraschungen blieben aber auch aus.

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"Die Ergebnisse der Banken fielen solide aus", fasste Bankenanalyst Peter Torrente von KPMG zusammen. Während einerseits steigende Risikovorsorgen für möglichen Kreditausfälle und ein schwächelndes Geschäft mit Fusionen und Übernahmen (M&A) die Ergebnisse belasteten, profitierten die Geldhäuser andererseits von höheren Zinseinnahmen.

Der Branchenprimus JP Morgan steigerte den Gewinn um sechs Prozent auf elf Milliarden Dollar. Die Aktien drehten nach anfänglichen Verlusten sogar ins Plus und lagen rund zwei Prozent höher. Auch die Titel von Citigroup notierten 1,5 Prozent fester, während Wells Fargo und Blackrock leicht schwächer tendierten. "Es gab keine katastrophalen Bankberichte", sagte Art Hogan, Chefmarktstratege bei B. Riley Financial. "Fassen sie das damit zusammen, dass die Verbraucherstimmung der Universität von Michigan stärker als erwartet ist, was das Bild einer Wirtschaft zeichnet, die sich möglicherweise verlangsamt, aber sicherlich nicht abstürzt." Die Gewinne der großen Banken werden als wichtiger Test für die Stärke der amerikanischen Unternehmen vor dem Hintergrund scharfer Zinserhöhungen der Federal Reserve angesehen.

Die sinkenden Inflationsraten machen den Anlegern zum Jahressstart bislang Mut. Die US-Verbraucher erwarten mit Blick auf die kommenden zwölf Monate laut Befragung der Universität Michigan nur noch eine Teuerungsrate für Waren und Dienstleistungen von 4,0 Prozent. Die US-Inflationsrate war im Dezember auf 6,5 von 7,1 Prozent im November gefallen.

Autopreise kommen unter Druck

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Der sechste Rückgang in Folge bietet der Notenbank Fed Spielraum für einen weniger aggressiven geldpolitischen Kurs. An den Märkten werde die Spekulation auf geldpolitische Entscheidungen - die in den vergangenen Wochen Kaufentscheidungen geprägt hatten - nun einer Rückbesinnung auf die Fundamentaldaten der Unternehmen weichen, sagte Jochen Stanzl, Marktanalyst vom Handelshaus CMC Markets. "Positive Überraschungen auf der Unternehmensseite könnten der nächste Katalysator für die Rally am Aktienmarkt werden."

Preissenkungen bei Tesla für Kunden in Europa und den USA ließen die Aktien des E-Autobauers um 1,25 Prozent abrutschen. Branchenkenner sehen die Rabatte als Signal, dass die Autopreise nach zwei Jahren hoher Steigerungen unter Druck kommen. "Wir gehen davon aus, dass dem Preiszyklus die Luft ausgeht", erklärten die Analysten von Bernstein Research. In Europa werde sich das wegen des hohen Auftragsbestandes erst im zweiten Halbjahr bemerkbar machen.

Die Papiere von Delta Airlines sackten nach einem trüben Ausblick um 3,55 Prozent ab. Die Fluggesellschaft rechnet im ersten Quartal mit einem Gewinn unterhalb der Analystenschätzungen. Anleger griffen nach einem höher als erwartet ausgefallenen Gewinn bei UnitedHealth zu. Die Aktien des US-Gesundheits- und Versicherungskonzerns stiegen um 1,5 Prozent. Das bereinigte Ergebnis pro Aktie lag im Quartal bei 5,34 Dollar, Analystenschätzungen waren lediglich von 5,17 Dollar ausgegangen. Das Krankenversicherungsverhältnis, das Verhältnis von Prämien zu Schadenszahlungen, verbesserte sich zudem.

Quelle: ntv.de, lve/rts

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