Wirtschaft

"Überzogener Aktivismus" SpaceX entlässt Mitarbeiter nach Kritik an Musk

Ob SpaceX-Chefin Shotwell im Auftrag Musks handelte, ist nicht klar.

Ob SpaceX-Chefin Shotwell im Auftrag Musks handelte, ist nicht klar.

(Foto: dpa)

Wer in einem von Elon Musk geführten Unternehmen arbeitet, geht ein hohes Risiko ein, wenn er den Unternehmenslenker kritisiert: Bei SpaceX erhalten nun mehrere Mitarbeiter die Kündigung, weil sie mit Musks ständigen Provokationen bei Twitter nicht einverstanden sind.

Das US-amerikanische Raumfahrt- und Telekommunikationsunternehmen SpaceX hat einem Medienbericht zufolge Mitarbeiter wegen ihrer Kritik an Firmenchef Elon Musk vor die Tür gesetzt. Angestellte, die einen offenen Brief an Musk geschrieben und bei der Verbreitung geholfen hätten, seien entlassen worden, meldete die "New York Times" unter Berufung auf drei mit der Angelegenheit vertraute Personen und eine interne E-Mail. Es sei unklar, wie viele Personen betroffen seien.

Die "New York Times" zitiert aus einer E-Mail von Gwynee Shotwell, der Präsidentin von SpaceX, in der sie die Kündigungen rechtfertigt: "Durch das Schreiben, die Aufforderungen und den Vorgang im Allgemeinen fühlten sich Mitarbeiter unwohl, eingeschüchtert und schikaniert beziehungsweise verärgert, weil sie durch das Schreiben unter Druck gesetzt wurden, etwas zu unterschreiben, das nicht ihren Ansichten entsprach." Es gebe viel zu tun und das Unternehmen habe "keinen Bedarf an dieser Art von überzogenem Aktivismus".

Musk ist der reichste Mensch der Welt mit einem Vermögen von mehr als 260 Milliarden Dollar. Der umtriebige Geschäftsmann leitet nicht nur Tesla, SpaceX und Neuralink, sondern will nun auch Twitter für 44 Milliarden Dollar übernehmen.

In dem internen Schreiben wurde Musk, der für seine kontroversen Aussagen bekannt ist, als "regelmäßige Quelle der Ablenkung und Peinlichkeit" bezeichnet. "Als unser CEO und prominentester Sprecher wird Elon als das Gesicht von SpaceX angesehen - jeder Tweet, den Elon sendet, ist de facto eine öffentliche Erklärung des Unternehmens", argumentierten die Autoren des Briefs. Sie forderten, SpaceX solle auf Distanz zu Musk gehen.

Zuletzt hatte der 50-Jährige unter anderem mit seiner Kritik am Homeoffice und der Zurückweisung von Vorwürfen sexueller Belästigung Schlagzeilen geschrieben. Letzteres hatte intern bei SpaceX für Unruhe gesorgt.

Quelle: ntv.de, jog/rts

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