Weniger schweres Gerät für die Truppe Bundeswehr spart Panzer ein
12.07.2012, 13:50 Uhr
Vier Achsen und drei Mann Besatzung: Der Boxer passt bei der Bundeswehr besser ins Bild.
(Foto: picture alliance / dpa)
Rückschlag für die deutsche Rüstungsbranche: Im heimatlichen Absatzmarkt rudert der wichtigste Kunde bei der Anzahl georderter Panzer, Kampfjets und Militärhubschrauber zurück. Das Bundesverteidigungsministerium handelt neue Verträge aus. Auch EADS muss wohl zurückstecken.
Die Bundeswehr will bis 2020 nur noch 350 statt der ursprünglich vorgesehenen 405 Schützenpanzer des Typs kaufen. Staatssekretär Stephane Beemelmans habe mit den Rüstungskonzernen Rheinmetall und KMW einen Vertrag über die Stückzahländerung unterschrieben, teilte das Ministerium mit.
Die Puma-Panzer sollen ab 2014 nach und nach das seit 1971 genutzte Vorgängermodell, den Schützenpanzer Marder, ablösen. Die Herstellerfirmen kämpfen allerdings noch mit technischen Problemen: Mit dem Vertrag gibt das Ministerium ihnen neun Monate mehr Zeit, die Einsatzfähigkeit des Puma nunmehr bis September 2013 nachzuweisen.
Bereits Mitte Dezember hatten sich die Konzerne und das Ministerium grundsätzlich über die Verringerung der Order geeinigt. Im Gegenzug sollen möglicherweise mehr als die bisher geplanten 272 Radpanzer des Typs GTK Boxer beschafft werden, an dessen Herstellung die beiden Unternehmen ebenfalls beteiligt sind. Der ersten Exemplare des neuen Radpanzers sind in Afghanistan im Einsatz und haben sich dort bewährt.
Komplett veränderte Lage
Die Armee braucht wegen des Truppenabbaus und der veränderten sicherheitspolitischen Lage nach dem Ende des Kalten Krieges nicht nur weniger Panzer, sondern auch weniger Kampfflugzeuge und Hubschrauber. Hier laufen die Verhandlungen mit dem Hersteller EADS noch.
Im Oktober war bekanntgeworden, dass Verteidigungsminister Thomas de Maiziere nur noch 140 statt 177 beschaffen will, nur noch 40 statt 80 und nur noch 80 statt 122 .
Quelle: ntv.de, rts