Emissionszertifikate werden teurer Stahlbranche fürchtet Einbußen
21.05.2015, 18:20 Uhr
Die Stahlindustrie ist ein wichtiger Arbeitgeber in Deutschland: Allein ThyssenKrupp Steel beschäftigt rund 26 000 Menschen.
(Foto: dpa)
Die EU will die Zertifikate für CO2-Emissionen verteuern. Die deutschen Stahlproduzenten fürchten, dass sie dann nicht mehr mit der Konkurrenz aus Asien mithalten können. Die Preise für Stahl könnten deutlich steigen.
Die Stahlbranche befürchtet Milliardenlasten durch den Emissionshandel. Die EU-weit geplante Verteuerung von CO2-Emissionen würde zu "untragbaren Kosten" führen, sagte der Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, Hans Jürgen Kerkhoff. Wenn die Pläne wahr würden, kämen allein auf die deutschen Stahlunternehmen bis zum Ende des nächsten Jahrzehnts Belastungen von mehr als einer Milliarde Euro jährlich zu. Dabei stehe die Branche in scharfer Konkurrenz unter anderem mit China und Indien.
Vor zwei Wochen hatte die EU beschlossen, das Angebot an industriellen Verschmutzungsrechten ab 2019 zu verknappen. Ziel ist es, den Preis für die klimaschädlichen Emissionen zu erhöhen. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks sprach von einer guten Nachricht für den Klimaschutz.
Der Stahlproduzent ThyssenKrupp Steel Europe (TKSE) macht sich dagegen Sorgen um seinen Profit: TKSE-Produktionsvorstand Herbert Eichelkraut sagte, er rechne bei einer Umsetzung der EU-Vorhaben mit einer Verteuerung des Stahls um rund 20 Prozent. Weitere Energieeinsparungen bei der Produktion stießen inzwischen an technisch-physikalische Grenzen. Die Stahlbranche fordert eine Neujustierung des Handels mit Verschmutzungsrechten mit einer Entlastung der Industrie.
Quelle: ntv.de, hul/dpa