Altersteilzeit eine Möglichkeit Stellenabbau bei VW rückt näher
27.11.2023, 14:38 Uhr Artikel anhören
Volkswagen steht vor Stellenstreichungen.
(Foto: picture alliance/dpa)
Der niedersächsische Auto-Riese VW verordnet sich selbst schon vor längerer Zeit einen Sparplan. Der soll umfangreich sein und auch das Personal betreffen. Das Management macht nun deutlich, dass der Konzern an einem Jobabbau nicht vorbeikommt.
Volkswagen-Markenchef Thomas Schäfer bereitet die Belegschaft auf einen möglichen Stellenabbau vor. Die Marke VW sei mit den bisherigen Strukturen, Prozessen und hohen Kosten nicht mehr wettbewerbsfähig, sagte Schäfer in einer im Intranet veröffentlichten Mitteilung bei einer Vollversammlung der Vertrauensleute des Standortes Wolfsburg. Ohne spürbare Einschnitte gehe es nicht. "Wir müssen ran an die kritischen Themen, auch beim Personal."
VW-Personalvorstand Gunnar Kilan brachte dabei das Thema Altersteilzeit ins Spiel. "Wir müssen die demografische Kurve konsequent als Vorteil begreifen", sagte er. Der größte Teil der Einsparungen werde allerdings über andere Maßnahmen erbracht, sagte er. Wie viele Stellen wegfallen sollen, ließen die beiden Spitzenmanager offen. Betriebsratschefin Daniela Cavallo betonte, dass es kein Abrücken von den Tarifverträgen und der Beschäftigungssicherung bis 2029 geben dürfe.
Konzernchef Oliver Blume hatte am Freitag im Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" angekündigt, dass es bei dem geplanten Sparprogramm auch um eine Reduzierung des Personals gehen werde, die aber sozialverträglich erfolgen solle. VW plant ein milliardenschweres Effizienzprogramm für die Kernmarke Volkswagen. Bis 2026 soll es zehn Milliarden Euro an Einsparungen bringen und die Umsatzrendite der Marke von zuletzt 3,4 auf 6,5 Prozent anheben. Über die Ausgestaltung wird seit Oktober mit dem Betriebsrat verhandelt. "Alle notwendigen Maßnahmen liegen auf dem Tisch", sagte Schäfer. "Jetzt müssen wir die Eckpunkte der Vereinbarung gemeinsam mit der Arbeitnehmerseite bis Jahresende unter Dach und Fach bringen."
Als Sofortmaßnahme hatte VW Anfang November für die wichtigsten Standorte bereits einen Einstellungsstopp verhängt. "Das allein reicht aber nicht", sagte Kilian. Es gehe aber nicht nur um Einschnitte bei der Belegschaft. "Das Effizienz-Programm setzt nicht allein auf Personalmaßnahmen. Der Großteil der 10 Milliarden in der Marke VW wird über andere Maßnahmen erbracht."
Quelle: ntv.de, als/rts/dpa