Wirtschaft

Modehändler auf Sparkurs Superdry kündigt Börsenrückzug an

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Die Börsenlistung kostet Superdry viel Geld. Hier sieht der Modehändler Sparpotenzial.

Die Börsenlistung kostet Superdry viel Geld. Hier sieht der Modehändler Sparpotenzial.

(Foto: REUTERS)

Die britische Bekleidungsmarke Superdry weist im letzten Geschäftsjahr tiefrote Zahlen aus. Die Zukunft steht auf wackeligen Beinen. Die Modemarke will sich umstrukturieren und Sparmaßnahmen ergreifen: eine davon ist der Rückzug von der Börse.

Der angeschlagene britische Modehändler Superdry will mit einer Umstrukturierung und dem Weggang von der Londoner Börse Geld sparen und so wieder auf Kurs kommen. Der mit den Gläubigern vereinbarte Restrukturierungsplan sähe im Wesentlichen längere Laufzeiten von Krediten vor und niedrigere Mieten für einige der Filialen, teilte die Firma mit.

Zudem sei eine Kapitalerhöhung vorgesehen, die vollständig von Firmengründer und Vorstandschef Julian Dunkerton gezeichnet werde mit dem Ziel, das Delisting einzuleiten. Superdry könne "erhebliche" Kosten einsparen, die mit der Börsennotierung verbunden seien. Die Aktien von Superdry fielen im frühen Handel in London um fast 34 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Anteile um 94 Prozent gesunken.

Ein Restrukturierungsplan ist ein formelles Verfahren gemäß des Companies Act 2006 für Unternehmen in finanziellen Schwierigkeiten. Es ermöglicht den Firmen, mit den Gläubigern einen Kompromiss in Bezug auf ihre Schulden zu erzielen, um die Geschäfte fortführen und sich sanieren zu können. Bereits Ende Januar hatte Superdry mitgeteilt, wegen einer schwachen Nachfrage und eines Liquiditätsengpasses verschiedene Sparmöglichkeiten auszuloten.

Mitgründer Dunkerton hatte noch im Februar versucht, die angeschlagene Marke komplett selbst zu übernehmen - er hält 26 Prozent am Unternehmen. Er war in Gesprächen mit potenziellen Finanziers über den Kauf der verbleibenden Anteile, musste den Plan aber schließlich aufgeben.

Im Ende April zu Ende gegangenen Geschäftsjahr (2022) machte Superdry einen Nettoverlust von 148,1 Millionen Pfund (166 Millionen Euro) - im Vorjahreszeitraum stand unter dem Strich noch ein Gewinn von 22,4 Millionen Pfund. Für das Geschäftsjahr 2023 gibt es noch keine Zahlen.

Der Modehändler leidet unter steigenden Verluste mit sinkenden Umsätzen, sodass der Marktwert des Unternehmens weniger als acht Millionen Pfund beträgt. Superdry beschäftigt weltweit mehr als 3000 Mitarbeiter, die 200 Filialen und 350 Franchise- und Lizenznehmer betreuen.

Quelle: ntv.de, mba/rts

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