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"Sommer verläuft sehr gut" TUI verdient erstmals nach Corona Geld

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TUI betreibt unter anderem 16 Kreuzfahrtschiffe.

TUI betreibt unter anderem 16 Kreuzfahrtschiffe.

(Foto: picture alliance / CHROMORANGE)

In der Coronakrise muss der Reisekonzern TUI mit Steuergeld stabilisiert werden. Klimakapriolen und Inflation bremsen die Reiselust der Verbraucher bislang nicht. Für das Unternehmen bedeutet dies die Rückkehr in die Gewinnzone.

Die anhaltend hohe Reiselust sowie der Wegfall letzter Corona-Beschränkungen hat den Tourismuskonzern TUI im Frühjahr zurück in die Gewinnzone geführt. Von April bis Ende Juni verdiente das Unternehmen unter dem Strich 23 Millionen Euro. Vor einem Jahr war im Frühling noch ein Verlust von 357 Millionen Euro angefallen. Der Betriebsgewinn lag bei 169 Millionen Euro nach einem Minus von 27 Millionen Euro im Vorjahresquartal, das noch von Reisebeschränkungen während der Corona-Pandemie belastet war.

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"Der Sommer 23 verläuft sehr gut, die Nachfrage nach Urlaubsreisen ist weiter hoch", erklärte TUI-Chef Sebastian Ebel. Es werde ein gutes Gesamtjahr für TUI mit einem deutlichen Anstieg des operativen Ergebnisses im Vergleich zum Vorjahr, als TUI gut 400 Millionen Euro erreichte.

Aktuell lägen die Buchungen sechs Prozent über dem Vorjahresstand bei sieben Prozent höheren Preisen. Das entspreche 95 Prozent des Niveaus vom Sommer 2019, dem Jahr vor Ausbruch der Corona-Pandemie bei 12,5 Millionen Gästen. Die fehlenden fünf Prozent seien Fernreisen, die sich wegen der massiv gestiegenen Flugpreise derzeit schlecht verkauften. Der Kaufkraftverlust der Verbraucher aufgrund der hohen Inflation dämpft die Reiselust nach wie vor nicht. Doch TUI sei vorsichtig, die Preise von Pauschalreisen nicht über die generelle Teuerungsrate hinaus anzuheben, sagte Ebel.

Das Mittelmeer bleibe die beliebteste Destination für den Sommerurlaub. Die Hitzewelle in Nordeuropa im Juni und die Waldbrände in Südeuropa hätten das Reisegeschäft nur vorübergehend etwas gedämpft. Wegen der Waldbrände auf Rhodos Ende Juli mussten rund 8000 Kunden von TUI im Süden der Insel ihre Hotels verlassen. Der Reisekonzern holte Gäste mit Sonderflügen vorzeitig nach Hause zurück. Für Stornierungen, Entschädigungen und ein Dutzend Rückführungsflüge entstünden Kosten von etwa 25 Millionen Euro. Der Umsatz stieg im abgelaufenen Quartal auf Jahressicht um beinahe ein Fünftel auf 5,3 Milliarden Euro.

Schulden um ein Drittel gesunken

Mit der Stabilität des Flugbetriebes zeigte sich der TUI-Chef zufrieden. Nach Chaos mit vielen Flugausfällen und -verspätungen sowie langen Wartezeiten an den Airports haben die Airlines, so auch TUI in die eigene Fluggesellschaft investiert. Das habe sich ausgezahlt, erklärte Ebel.

Das laufende vierte Quartal des Geschäftsjahres, saisonal das stärkste für den Reisekonzern, werde profitabler als im vorigen Jahr, erklärte Finanzchef Mathias Kiep. Damals erzielte TUI ein bereinigtes Betriebsergebnis von rund einer Milliarde Euro.

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TUI hatte in der Corona-Pandemie staatliche Unterstützung bekommen. Die Bilanz des zurückliegenden Quartals war nun die erste ohne staatliche Finanzierung. Die Hilfen seien vollständig abgelöst worden, die Kreditlinien der Banken nicht gezogen, teilte der Konzern mit. Die Nettoverschuldung sei um ein Drittel auf 2,2 Milliarden Euro zum 30. Juni reduziert worden.

Die TUI ist ein weltweit führender Touristikkonzern und weltweit aktiv. Dazu gehören über 400 Hotels und Resorts mit Marken wie RIU, TUI Blue und Robinson, 16 eigene Kreuzfahrtschiffe, fünf Fluggesellschaften und rund 1200 Reisebüros.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/AFP

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