Insolvenz trifft Stammsitz TV-Hersteller Loewe streicht 500 Stellen
26.05.2019, 21:49 Uhr
Die Produktion in Deutschland ist zu teuer: Am Loewe-Stammsitz in Kronach stehen 500 Arbeitsplätze vor dem Aus.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der Fernsehgeräthersteller Loewe ist pleite. Für die Beschäftigten beginnt eine schmerzhafte Woche. Auf der Betriebsversammlung sollen sie erfahren, dass ein Großteil der Stellen im Stammsitz Kronach wegfällt. Die Produktion könnte in Absprache mit einem Investor ins Ausland wandern.
Der insolvente Fernsehgerätehersteller Loewe steht vor einem größeren Personalabbau. Ein Großteil der knapp 500 Arbeitsplätze am Stammsitz Kronach soll laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" gestrichen werden. Betroffen sei hauptsächlich die Produktion, schreibt das Blatt. Allerdings gebe es auch Pläne, diesen Bereich auszugliedern und als eigenständiges Unternehmen zu betreiben oder zu verkaufen.
Zudem wolle Loewe seine bisherige Strategie ändern und TV-Geräte nicht mehr in Deutschland, sondern im kostengünstigen Ausland produzieren, berichtet die SZ. Die Mitarbeiter sollen demnach bei einer Betriebsversammlung am Dienstagnachmittag informiert werden.
Loewe-Geschäftsführer Ralf Vogt bestätigte den anstehenden Personalabbau allerdings nur indirekt. „Ja, es kann zu Einschnitten kommen, die über den bisherigen Planungen liegen", sagte er laut Zeitungsbericht. Der genaue Umfang der Stellenstreichungen sei von den Vorstellungen eines Investors abhängig, der Loewe übernehmen oder bei dem Unternehmen zumindest in größerem Umfang einsteigen soll.
"Brutal in den roten Zahlen"
Laut dem Bericht muss Loewe angesichts drastischer Absatz- und Umsatzeinbrüche schon vorher bei den Kosten sparen. Mit den Arbeitnehmervertretern liefen bereits Gespräche über den Stellenabbau. Das Blatt zitiert einen Insider, demzufolge Loewe „brutal in den roten Zahlen" stecke. Ein Sprecher der IG Metall wollte auf Anfrage keine Stellungnahme abgeben.
Loewe, 1923 in Berlin gegründet, steckt seit Anfang Mai in einem vorläufigen Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Bereits 2013 geriet das Unternehmen in Schieflage und konnte erst im letzten Moment aus der Insolvenz gerettet werden. Dabei wurden mehrere hundert Arbeitsplätze abgebaut.
Quelle: ntv.de, mau