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Preisabstand wächst Tanken auf Autobahnen wird immer teurer

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Der ADAC rät Autofahrern abseits der Autobahn zu tanken - ein Umweg lohne sich praktisch immer.

Der ADAC rät Autofahrern abseits der Autobahn zu tanken - ein Umweg lohne sich praktisch immer.

(Foto: IMAGO/Rolf Poss)

Wer auf der Autobahn tankt, weiß in der Regel um höhere Spritpreise. Mittlerweile ist die Differenz zu anderen Tankstellen aber drastisch angestiegen. Dazu gibt es regionale Unterschiede, die mit dem Embargo auf russisches Öl zu tun haben.

Das Bundeskartellamt verzeichnet einen wachsenden Preisabstand zwischen Autobahntankstellen und anderen Tankstellen. Die Preisaufschläge seien "in den letzten Wochen noch einmal deutlich gestiegen", sagte Kartellamt-Präsident Andreas Mundt. "Derzeit bezahlt man an der Autobahn für Benzin und Diesel über 40 Cent mehr pro Liter."

Vor allem bei Diesel ist der Preisabstand zuletzt deutlich größer geworden. Hatte er im ersten Quartal noch um die 36 Cent pro Liter gelegen, waren es zuletzt etwa 41 Cent. Bei Superbenzin der Sorte E5 waren es im Frühjahr noch rund 39 Cent, inzwischen sind es knapp 42. Das Kartellamt rät Verbrauchern, Autobahntankstellen zu meiden und Tank-Apps zu nutzen. Der ADAC hatte sich kürzlich auf Basis einer eigenen, allerdings sehr viel kleineren Stichprobe ähnlich geäußert.

Die Preisunterschiede zwischen den Bundesländern waren laut Kartellamt dagegen etwas rückläufig. Am 30. Juni lagen bei Diesel 6 Cent zwischen dem teuersten und dem billigsten Bundesland. Bei Benzin waren es 5 Cent. Einige ostdeutsche Länder gehörten weiter zu den teureren Regionen, hieß es.

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Für die Unterschiede sieht man beim Kartellamt mehrere Erklärungsansätze. So seien die östlichen Bundesländer stärker vom Embargo auf russisches Öl betroffen und die Raffinerien PCK und Leuna könnten noch nicht wieder zu 100 Prozent ausgelastet werden. Zudem fielen auch die Importe fertiger Kraftstoffe aus Russland weg, die ebenfalls traditionell im Osten eine größere Rolle gespielt hätten.

Der ADAC hatte ich einer Stichprobe bereits zuvor festgestellt, dass es sich abseits der Autobahn deutlich billiger tanken lässt. In der Spitze der Stichprobe mit 40 Tankstellenpaaren entlang der großen Autobahnen errechnete der ADAC Preisunterschiede von 54 Cent bei Benzin und 50 Cent bei Diesel. Damit fiel der Unterschied niedriger aus als vor einem Jahr. Damals hatte die höchste Differenz 70 Cent betragen. "Aus Sicht des ADAC sind derart hohe Aufschläge nicht zu rechtfertigen." Er rät Autofahrern, von der Autobahn abzufahren. Ein kurzer Umweg lohne sich praktisch immer, hieß es vom Verkehrsclub.

Quelle: ntv.de, mba/dpa

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