Wirtschaft

Keine Radarsensoren mehr Tesla bringt Modelle mit Kamera-"Autopilot"

Wie gefährlich ist Teslas "Autopilot"? Wegen Unfällen stand der E-Autoionier zuletzt wiederholt in der Kritik.

Wie gefährlich ist Teslas "Autopilot"? Wegen Unfällen stand der E-Autoionier zuletzt wiederholt in der Kritik.

(Foto: picture alliance / Newscom)

Noch in diesem Monat plant Tesla in Nordamerika neue Versionen der Modelle Modelle 3 und Y, die sich allein auf Kamera-Vision und neuronale Netzverarbeitung verlassen. Das System ist umstritten. Auch Tesla warnt Fahrer vor Einschränkungen. Offenbar tüftelt der E-Autobauer aber an Lösungen.

Der US-Elektroautobauer Tesla kündigt eine Neuerung für seine E-Autos in Nordamerika an: Die Modelle 3 und Y sollen dort ab diesem Monat ohne Radarsensoren für teilautomatisiertes Fahren auskommen. "Dies werden die ersten Tesla-Fahrzeuge sein, die sich allein auf Kamera-Vision und neuronale Netzverarbeitung verlassen, um Autopilot, Full-Self-Driving und bestimmte aktive Sicherheitsfunktionen zu bieten", teilte das Unternehmen mit.

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Tesla räumte dabei ein, dass der Übergang zu dem kamerafokussierten System zu Einschränkungen bei einigen seiner Fahrerassistenzfunktionen wie beispielsweise der Fahrspur-Zentrierung und der Einparkhilfe führen könnte. Tesla war in den vergangenen Monaten wegen Unfällen im Zusammenhang mit seinem Autopilot-System wiederholt in die Kritik der US-Regulierungsbehörden geraten.

Warum testet Tesla Lidar-Sensoren?

Eine Meldung der US-Finanzagentur Bloomberg vom Montag unter Berufung auf nicht genannte Quellen sorgte in diesem Zusammenhang zunächst für Verwirrung : Denn demnach hat der E-Autopionier kürzlich auch einen Vertrag mit Luminar Technologies, einem führenden Lidar-Startup, für Tests und Entwicklung unterzeichnet. In den Sozialen Medien kursieren bereits Fotos eines mit den Sensoren ausgestatteten Model Y. Welche Pläne Telsa mit diesen Tests habe, sei nicht bekannt, zitierte Bloomberg die Quellen.

Lidar und Kamera-Vision sind gänzlich unterschiedliche Technologien. Wer das Rennen beim teilautomatisierten Fahren machen wird, ist gewissermaßen eine Glaubensfrage. Elon Musk hatte Lidar-Sensoren 2018 noch als "Krücke" und "Narrenstreich" bezeichnet. Bei Lidar werden Lichtimpulse ausgesendet, um ein dreidimensionales Bild der Umgebung eines Fahrzeugs zu erzeugen. Für viele gelten sie als Schlüsseltechnologie für das autonome Fahren.

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Luminar kann sich entsprechend nicht über mangelnden Erfolg beklagen. Das Unternehmen arbeitet bereits mit Pony.ai, Airbus, Volvo, Audi und dem Toyota Research Institute zusammen. Für Musk dagegen bestand der Köigsweg fürs autonome Fahren immer in der passiven optischen Erkennung.

Dass Musk seine Meinung nun geändert haben könnte, gilt in Expertenkreisen als unwahrscheinlich. Beobachter halten es eher für möglich, dass Tesla das Luminar-Lidar nutzt, um die seine technische Lösung für das autonome Fahren und die 3D-Wahrnehmung von Lidar-Sensoren abzugleichen, um so die Funktion zu verbessern.

Quelle: ntv.de, ddi/rts

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