Aktienkurs rutscht ab Tesla enttäuscht bei Auslieferungen
02.10.2023, 17:23 Uhr Artikel anhören
Tesla hält weiterhin an den Verkaufszielen für 2023 fest.
(Foto: AP)
Das dritte Quartal läuft für Tesla nicht nach Plan. Der Autobauer verkauft weniger Fahrzeuge als geplant. Die Gründe dafür sind vielfältig. Experten zufolge könnte der Musk-Konzern nun seine China-Strategie ändern, um dort den Verkauf anzukurbeln.
Tesla hat im dritten Quartal weniger E-Autos ausgeliefert als erwartet. Insgesamt gingen 435.059 Fahrzeuge an die Kunden, wie das Unternehmen mitteilte. Das waren knapp sieben Prozent weniger als im Vorquartal. Tesla begründete das mit Produktionsunterbrechungen für den Austausch von Maschinen in Fabriken. Experten hatten mit rund 20.000 mehr verkauften Autos gerechnet.
Das Unternehmen stellte 430.488 Autos her und damit weniger, als es auslieferte. In den vergangenen Quartalen hatte Tesla teils deutlich mehr produziert als verkauft, worin Experten einen Grund für die deutlichen Preissenkungen des Unternehmens von Milliardär Elon Musk sahen. Anleger reagierten verschnupft auf die Mitteilung. Die Tesla-Aktie verbilligte sich um zwei Prozent.
Tesla ist auf dem Weg, ein großer Hersteller zu werden und will in diesem Jahr weiter 1,8 Millionen Fahrzeuge bauen, weswegen Musk den Verkauf mit Rabatten ankurbelte. Hinzu kommt der harte Preiswettbewerb im wichtigen Markt China. Finanzzahlen zum dritten Quartal legt Tesla am 18. Oktober nach US-Börsenschluss vor.
Einigen Experten zufolge könnten die modernisierten Fabriken die Auslieferungen im vierten Quartal antreiben. Tesla könnte sein Angebot etwa mit Modellen auffrischen, die in China besser mit den Angeboten des US-Konkurrenten Ford und dem chinesischen Elektroautobauer BYD konkurrieren können. Die Auslieferung des aktualisierten Model 3 soll in China und Europa im vierten Quartal beginnen.
Probleme im Werk in Grünheide?
In der deutschen Fabrik in Grünheide hatte es zuletzt auffällig viele schwere Arbeitsunfälle gegeben. Das berichtete der "Stern" unter Berufung auf Angaben von Behörden und Rettungsdiensten. "Diese Häufigkeit an Arbeitsunfällen ist nicht normal", sagte der Bezirksleiter der IG Metall für Berlin, Brandenburg und Sachsen, Dirk Schulze. Er betonte, er habe "die größte Sorge, dass irgendwann jemand zu Tode kommt".
Zeitweise hätten sich nach "Stern"-Informationen in dem Werk im brandenburgischen Grünheide fast täglich Unfälle ereignet. Rettungsstellen zufolge sei im ersten Jahr nach der Eröffnung 247 Mal ein Rettungswagen oder Hubschrauber gerufen werden, berichtete das Magazin. Auf die Mitarbeiterzahl umgerechnet seien dies dreimal so viele Notfälle wie beispielsweise im Werk von Audi in Ingolstadt.
Quelle: ntv.de, mba/AFP/rts