Wirtschaft

Nummernschilder werden knapp Tesla verklagt schwedisches Logistikunternehmen

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Auf den Aufruf der IF-Metall hin hatten Ende Oktober zunächst rund 130 Beschäftigte in zehn Tesla-Werkstätten in Schweden ihre Arbeit niedergelegt.

Auf den Aufruf der IF-Metall hin hatten Ende Oktober zunächst rund 130 Beschäftigte in zehn Tesla-Werkstätten in Schweden ihre Arbeit niedergelegt.

(Foto: picture alliance / TT NYHETSBYRÅN)

In Schweden will die Gewerkschaft IF Metall einen Tarifvertrag bei Tesla durchsetzen. Bislang mauert der Elektrobauer. Aus Solidarität haben sich in Schweden Spediteure, Hafenarbeiter und Postboten dem Streik angeschlossen. Für ein Logistikunternehmen hat das Konsequenzen.

Der Elektroautobauer Tesla hat Klage gegen das schwedische Logistikunternehmen Postnord eingereicht, weil dessen Mitarbeiter dem Autokonzern keine Nummernschilder mehr zustellen. Das zuständige Amtsgericht Solna teilte mit, dass das Postunternehmen nun drei Tage Zeit habe, Stellung zu nehmen. Erst danach könne die Klage geprüft werden.

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Hintergrund für die Auseinandersetzung ist ein seit Wochen andauernder Streik in den schwedischen Tesla-Werkstätten. Die Gewerkschaft IF Metall fordert von Tesla einen Tarifvertrag für ihre Mitglieder, was der US-Autobauer ablehnt. Deshalb streiken seit Ende Oktober die Mitarbeiter in den schwedischen Tesla-Werkstätten. Seitdem haben sich weitere Berufsgruppen dem Streik aus Solidarität angeschlossen, unter anderem Spediteure, Hafenarbeiter und eben Postboten. Darum gehen Tesla jetzt die Nummernschilder aus.

Tesla-Chef Elon Musk hat sich kürzlich erstmals zu den Streiks gegen seine Firma in Schweden geäußert. Es sei "irre", dass wegen der Streik-Unterstützung von Beschäftigten der Post die Lieferung von Kennzeichen für Neuwagen ausbleibe, schrieb Musk auf X.

Der Autohersteller hatte am Montag auch eine Klage gegen die schwedische Transportbehörde eingereicht, weil sie laut Tesla ihrer Aufgabe nicht nachkomme, Nummernschilder bereitzustellen. Das wiederum ist allein auf den Streik von Postnord zurückzuführen. Das zuständige Amtsgericht in Norrköping entschied am Montag, dass die Behörde zur Herausgabe der Nummernschilder verpflichtet sei. Die Zulassungsbehörde versucht derzeit, dafür eine Lösung zu finden. Die schwedische Nachrichtenagentur TT zitierte einen zuständigen Richter, nach dessen Worten es mehrere Wochen dauern könne, bis eine endgültige Entscheidung im Streit um die Nummernschilder getroffen sei.

Auf den Aufruf der IF-Metall hin hatten Ende Oktober zunächst rund 130 Beschäftigte in zehn Tesla-Werkstätten in Schweden ihre Arbeit niedergelegt. Seitdem hat sich der Streik ausgeweitet. Im November folgten 470 Beschäftigte in Werkstätten, in denen Autos unterschiedlicher Hersteller repariert werden, sowie die Beschäftigten in vier Häfen, die das Verladen von Tesla-Fahrzeugen blockierten. Tesla-Chef Musk hat wiederholt Forderungen nach einer gewerkschaftlichen Organisation der Beschäftigten abgelehnt. Weltweit arbeiten rund 127.000 Menschen für den Elektroautobauer.

Quelle: ntv.de, jki/dpa

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