Weiterhin Fluchtgefahr Thomas Middelhoff bleibt in U-Haft
20.11.2014, 10:48 Uhr
Thomas Middelhoff wurde noch im Gerichtssaal verhaftet.
(Foto: REUTERS)
Thomas Middelhoff darf nicht nach Hause. Der zu drei Jahren Haft verurteilte Ex-Spitzenmanager muss in Untersuchungshaft bleiben, bis sein Urteil rechtskräftig wird.
Der Ex-Arcandor-Chef Thomas Middelhoff bleibt in Untersuchungshaft. Es bestehe weiterhin Fluchtgefahr, teilte ein Sprecher des Landgerichts Essen mit. Der Haftbefehl gegen den 61-Jährigen sei nicht gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt worden - eine Kaution wurde demnach von Seiten Middelhoffs nicht angeboten.
Das Essener Gericht hatte Middelhoff am vergangenen Freitag wegen Untreue und Steuerhinterziehung zu drei Jahren Haft verurteilt und noch im Verhandlungssaal einen Haftbefehl gegen den einstigen Spitzenmanager verkündet. In dem Strafverfahren ging es um diverse Flüge sowie eine Festschrift für Ex-Bertelsmann-Chef Mark Wössner, die der ehemalige Vorstands- und Aufsichtsratsvorsitzende des insolventen Handels- und Touristikkonzerns Arcandor teils über die Firma abgerechnet hatte. Middelhoffs Anwälte wollen das Urteil anfechten.
Im Zuge der Haftprüfung kam das Gericht nun zu dem Ergebnis, dass unverändert Fluchtgefahr besteht. Dabei stützte sich die Strafkammer den Angaben zufolge neben der zu erwartenden Freiheitsstrafe von drei Jahren insbesondere auch auf weitere laufende Ermittlungsverfahren gegen Middelhoff und auf seine "unklare finanzielle Situation", die auch durch zwischenzeitlich eingereichte Unterlagen nicht transparent geworden sei. Weitere Einzelheiten wollte der Gerichtssprecher "auch unter Berücksichtigung der Persönlichkeitsrechte" von Middelhoff nicht mitteilen.
Gegen die Haftentscheidung ist Beschwerde möglich. Zuständig ist dafür das Oberlandesgericht in Hamm.
Quelle: ntv.de, fma/AFP