Wirtschaft

Plan steht trotz Sparmaßnahmen Deutsche Bahn will 1500 Kilometer und 200 Stellwerke sanieren

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Die Riedbahn zwischen Mannheim und Frankfurt am Main ist die erste Strecke, die umfassend saniert wird.

Die Riedbahn zwischen Mannheim und Frankfurt am Main ist die erste Strecke, die umfassend saniert wird.

(Foto: picture alliance / Ulrich Baumgarten)

Die Deutsche Bahn muss ihre Infrastruktur sanieren. Dafür hat der Konzern jedoch 18 Milliarden Euro weniger zur Verfügung, als ursprünglich geplant. Ein interner Bericht legt nun dar, was bis Ende 2027 passieren soll. Die Generalsanierung kommt wie geplant. Bei einer ohnehin bestehenden Schwachstelle wird gespart.

Philipp Nagl, der Chef der zuständigen Bahntochter DB InfraGO, hat seinen Mitarbeitern erläutert, wie das Schienennetz in den kommenden drei Jahren saniert werden soll. Die Mitarbeiter-Information, die im hauseigenen Magazin "Infraintern" verbreitet wurden, liegt dem "Tagesspiegel" vor. Bei der geplanten Generalsanierung von 14 Hauptkorridoren soll es demnach keine Abstriche geben. Auch die geplanten Maßnahmen im Flächennetz seien gesichert, heißt es in dem Schreiben. Im gesamten Bahnnetz will Nagl bis Ende 2027 rund 1500 Streckenkilometer sanieren. Zudem sollen jedes Jahr 100 Stationen zu Zukunftsbahnhöfen umgebaut werden.

Dem Schreiben ging ein zehnmonatiger Streit um die Bahnsanierung voraus. Denn nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Schuldenbremse stellt der Bund für die Generalsanierung von Hauptkorridoren und die Digitalisierung des Zugnetzes bis 2027 nur 27 Milliarden statt der geplanten 45 Milliarden Euro bereit.

Abstriche gibt es laut dem Bericht deshalb bei Ausbauprojekten und bei der Digitalisierung der Zugsicherung. Zwar sollen bereits im Bau befindliche Projekte weitergebaut werden. Bei allen übrigen Projekten soll hingegen nur noch die aktuelle Planungsphase abgeschlossen werden - es sei denn, es gibt eine gesicherte Folgefinanzierung.

Zumindest die wichtigsten Digitalisierungsprojekte will Nagl laut "Tagesspiegel" allerdings weiterführen. So würden bei der Generalsanierung wie geplant die Hochleistungskorridore mit dem europäischen Zugsicherungssystem ETCS ausgerüstet oder der spätere ETCS-Einsatz vorbereitet, heißt es in dem Schreiben. Doch von dem ursprünglich geplanten flächendeckenden Roll-Out digitaler Stellwerkstechnik hat Nagl Abstand genommen. Stattdessen will der InfraGO-Chef bis 2027 "rund 200 alte, personalintensive Stellwerke" durch die bewährten, aber weniger modernen elektronischen Stellwerke ersetzen. Auch beim Streckenausbau setzt Nagl nicht auf Großprojekte, sondern auf 200 "kleine und mittlere Maßnahmen", die bis 2027 realisiert werden sollen.

Quelle: ntv.de, als

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