Wirtschaft

"Es ist eine Schande" Trump droht der Steuer-Hammer

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Donald Trump haftet für Kredite in Höhe von mehr als 400 Millionen Dollar.

(Foto: REUTERS)

Sollte Donald Trump im November wiedergewählt werden, dürfte seine finanziellen Verhältnisse noch stärker in den Fokus rücken. Denn der US-Präsident hat nicht nur Ärger mit der Steuerbehörde. Auch Kredite werden fällig. Und die Geschäfte laufen nicht gut.

Donald Trumps Finanzen dürften auch im kommenden Jahr für jede Menge Gesprächsstoff sorgen - unabhängig davon, ob er die Präsidentschaftswahlen gewinnt oder nicht. Denn der "New York Times" zufolge hat Trump mit mindestens finanziellen Herausforderungen zu kämpfen: Seine Golfplätze und Hotels schreiben Jahr für Jahr Verluste, Kredite in Millionenhöhe werden im kommenden Jahr fällig und ein Streit mit der Steuerbehörde IRS könnte für den Präsidenten sehr teuer werden.

Bei dem Rechtsstreit geht es um Steuerrückzahlung von knapp 73 Millionen Dollar. Diese hatte Trump 2010 erhalten. Dabei handelt es sich um die gesamte Einkommenssteuer auf Bundesebene, die er zwischen 2005 und 2007 gezahlt hatte.

Der Hintergrund: In den USA können Firmen Verluste steuerlich geltend machen und teilweise gegen anderswo erzielte Gewinne gegenrechnen. Bis 2009 war das lediglich für zwei Jahre möglich. Dann unterzeichnete der damalige Präsident Barack Obama angesichts der durch die Finanzkrise ausgelösten tiefen Rezession ein Gesetz, das den Zeitraum auf vier Jahre ausdehnte.

Das nutzte Trump und machte einen Verlust von 700 Millionen Dollar rückwirkend geltend. Um welches schiefgegangene Geschäft es sich handelt, geht laut NYT aus den ihr vorliegenden Unterlagen nicht hervor. Höchstwahrscheinlich dreht es sich um die Pleite seiner Kasinos in Atlantic City.

Verluste im Kerngeschäft

2008 hatte Trump zwar keine Einkommensteuer bezahlt, doch er konnte nach der Gesetzesänderung nun das Geld zurückverlangen, das er in den Jahren 2005 bis 2007 überwiesen hatte. Ob er das behalten darf, ist allerdings offen. Denn nach Ansicht der IRS hat er eine wesentliche Voraussetzung für die Steuerrückzahlung nicht erfüllt: Er hätte seine Beteiligung vollständig aufgeben und keinen Profit mehr aus ihr erzielen müssen. Der NYT zufolge hat Trumps allerdings ein Anteil an der aus der Pleite hervorgegangenen neuen Firma erhalten und damit das Recht auf die Geltendmachung der Verluste verloren. Sollte sich die Behörde durchsetzen, müsse Trump mehr als 100 Millionen Dollar zahlen, hieß es weiter.

Hinzu kommt, dass Trumps Kern-Investitionen kein Geld bringen - im Gegenteil. Zwischen 2000 und 2018 haben sich die Verluste seiner Golfressorts auf 315 Millionen Dollar summiert. Auch sein Hotel in Washington ist defizitär. Außerdem werden in den kommenden vier Jahren Kredite in Höhe von mehr als 300 Millionen Dollar fällig - Verpflichtungen, für die Trump der Zeitung zufolge persönlich haftet, nicht sein Firmengeflecht. Insgesamt steht Trump für Schulden in Höhe von 421 Millionen Dollar gerade. Und es ist unklar, ob Trump tatsächlich viele Milliarden Dollar schwer ist, wie er behauptet.

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Trump hält seine Steuererklärungen entgegen der in den USA üblichen Praxis für Präsidenten unter Verschluss. Er hatte schon im Wahlkampf 2016 seine Steuererklärung nicht veröffentlicht, unter anderem unter Verweis auf die laufende IRS-Buchprüfung. Die Steuerbehörde selbst betont, eine laufende Prüfung stehe Veröffentlichungen nicht im Wege.

Trump schimpft derweil in Richtung IRS. "Sie behandeln mich fürchterlich", sagte er im Juli in einer Talkshow von "Fox News". "Es ist eine Schande".

Quelle: ntv.de

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